Zwei Vorlagen dominieren den heutigen Abstimmungssonntag im Kanton Bern. Auf kantonaler Ebene entscheidet das Stimmvolk über zusätzliche Sonntagsverkäufe. In der Stadt Bern stehen die Massnahmen beim Bahnhof Bern im Fokus.
Montagmorgen am Bahnhof Bern: Auch auf den Perrons gilt jetzt Maskenpflicht. - Nau.ch

Der Umbau des zweitgrössten Schweizer Bahnhofs ist seit Jahren im Gang. Damit der neue Zugang beim Bubenbergzentrum ab 2027 funktioniert und die Bahnkunden geordnet in den Bahnhof strömen können, plant die Stadt eine Reihe von baulichen Massnahmen und Änderungen in der Verkehrsführung.

Im Stadtrat fand der 112-Millionen-Kredit eine komfortable Mehrheit. Doch im Abstimmungskampf gingen die Emotionen hoch wie nur selten in Bern.

SVP und Grün-Alternative Partei, Architekten, Denkmalschützer, der TCS und Naturschützer fanden sich zu einer ungewohnten Allianz zusammen. Die Gegner der Vorlage befürchten unter anderem eine Verschandelung des Hirschengrabens und kritisieren die geplante Fussgängerunterführung.

Der Ausgang der Abstimmung ist offen. Unbestritten war im Vorfeld hingegen die Überbauungsordnung fürs Meinen-Areal, wo der einstige Metzgereibetrieb durch eine Wohnüberbauung ersetzt werden soll. Gegen die beiden Vorlagen zur neuen Festhalle gab es Widerstand aus den Reihen der Grünen. Es geht um eine Überbauungsordnung und den städtischen Beitrag an den Bau einer neuen Festhalle.

Die Stimmberechtigten des Kantons Bern entscheiden, ob die Läden künftig an vier statt bloss an zwei Sonntag geöffnet sein dürfen. Dafür braucht es eine Änderung des kantonalen Handels- und Gewerbegesetzes.

Die sogenannte Hauptvorlage beinhaltet auch schärfere Regeln für den Verkauf von E-Zigaretten. Wer nur diese Änderung befürwortet, nicht aber mehr Sonntagsverkäufe, sagt lediglich Ja zur Eventualvorlage. Wer beide Neuerungen will, sagt zweimal Ja und kreuzt bei der Stichfrage an, welche Variante er im Fall eines doppelten Ja bevorzugt.

In mehreren Gemeinden stehen interessante Abstimmungen an. So entscheiden die Stimmberechtigten von Kehrsatz über Abbruch oder Fortsetzung der Fusionsverhandlungen mit der Stadt Bern und weiteren Agglomerationsgemeinden. In Steffisburg geht es um den Hochwasserschutz an der Zulg, in Langenthal unter anderem um die Einführung von Kita-Gutscheinen.

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