Unterstützende Nachbarschaften - es geht weiter
Was 2016 als Projekt «Zuhause in der Nachbarschaft» begann, soll ab 2020 von der Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit weitergeführt und ausgedehnt werden.

Das Berner Projekt «Zuhause in der Nachbarschaft» wurde durch eine Ausschreibung der Age-Stiftung angestossen. 2015 war die Stiftung auf der Suche nach zehn Projekten, welche Unterstützungs-Leistungen für ältere Personen organisieren. Das Berner Nachbarschaftsprojekt wurde ausgewählt und während vier Jahren mit 35'000 Franken pro Jahr unterstützt. Verantwortlich für die Realisierung waren das Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern und die Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG).
Gute Nachbarschaft fördert die Lebensqualität
Das Ziel von «Zuhause in der Nachbarschaft» ist die Förderung und Stärkung von Nachbarschaften, damit insbesondere ältere Personen selbstbestimmt und mit guter Lebensqualität zuhause leben können. In einem Teilprojekt («Nachbarschaft Bern») wird gegenseitige Unterstützung im Quartier professionell vermittelt, während in einem anderen («Im Quartier zuhause») die Quartierarbeit gezielt Plattformen geschaffen hat, um nachbarschaftliche Beziehungen zu ermöglichen.
Projekt wird Programm
Interessierte Fachpersonen und die Öffentlichkeit haben sich heute an einer Veranstaltung über die Evaluationsergebnisse und das weitere Vorgehen informieren lassen. Das Projekt wird weitergeführt und auf die ganze Stadt ausgedehnt. Neu übernimmt die VBG im Auftrag der städtischen Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) die Trägerschaft. «Die VBG ist die ideale Partnerin», sagte BSS-Direktorin Franziska Teuscher, «denn die Nähe der VBG-Mitarbeitenden zu den Menschen in den Quartieren und die gute Vernetzung mit zahlreichen weiteren Akteurinnen und Akteuren garantiert eine bedürfnisorientierte Umsetzung.»
Geplant ist, die Vermittlung von Nachbarschaftshilfe bis Ende 2021 auf alle Stadtteile auszudehnen. Gleichzeitig wird die Quartierarbeit weiterhin Massnahmen wie Quartierbegehungen, Begegnungsorten und der Unterstützung des Freiwilligenengagements anbieten. «Wir möchten dafür sorgen, dass sich Nachbarinnen und Nachbarn kennenlernen, sich im Quartier wohlfühlen und gegenseitig unterstützen können», sagte Leo Grunder, Geschäftsleiter der VBG. «Ich bin überzeugt vom Zusammenspiel zwischen Quartierarbeit, professioneller Vermittlung von Nachbarschaftshilfe, Freiwilligenarbeit und den vorhandenen Fachstellen.»
Erfolg durch Zusammenarbeit
Für ein gutes Zusammenleben im Quartier brauche es alle: Profis, Freiwillige, die Privatwirtschaft, Vereine, Nachbarinnen, Freunde und Angehörige, sagte Nicole Stutzmann vom Kompetenzzentrum Alter. «Besonders gefreut hat mich deshalb auch das grosse Engagement der Spitex, der Kirchgemeinden und zahlreichen weiteren Organisationen, die im Quartier tätig sind. Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich und nicht erfolgreich gewesen».
Mitverantwortung und Solidarität in der Nachbarschaft
Obwohl das Projekt ursprünglich speziell auf die Unterstützung von älteren Männern und Frauen ausgerichtet war, profitieren gemäss Gemeinderätin Franziska Teuscher alle von einer guten Nachbarschaft. «Für die Bewältigung der heutigen sozialen Herausforderungen braucht es vermehrt Solidarität und Mitverantwortung der Zivilgesellschaft. Die Nachbarschaft ist der richtige Ort. Hier haben wir angefangen und hier machen wir weiter», begründete Teuscher das anhaltende Engagement der Stadt.