Stadt Bern will Geflüchtete vor Ausbeutung schützen
Die Stadt Bern will aus der Ukraine geflüchtete Menschen vor Ausbeutung und Menschenhandel schützen. Informationsmassnahmen sollen helfen.

Die Stadt Bern will verhindern, dass Angekommene getäuscht, unterdrückt oder mit Gewalt zu Arbeiten gezwungen werden, die sie nicht freiwillig tun würden, wie die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie am Freitag mitteilte.
Das Spektrum reiche dabei von Haushaltshilfe ohne Arbeitsvertrag bis zur unfreiwilligen Prostitution. Diesem Risiko besonders ausgesetzt seien Frauen und Kinder.
Es sei deshalb wichtig, dass die angekommenen Personen aus der Ukraine gut informiert seien über das System in der Schweiz, sagte der Leiter der städtischen Task Force Ukraine, Alexander Ott, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Zu diesem Zweck werden ab nächster Woche unter anderem Informationsplakate am Bahnhof Bern aufgehängt.
Neuer Schalter für Personen aus der Ukraine beim Einwohnerdienst Bern
Wichtig ist der Stadt, dass sich die Angekommenen vollständig und möglichst schnell registrieren. Dies helfe, dass sie den Schutzstatus S erhielten und einer geregelten Arbeit nachgehen können, so Ott.
Ab nächstem Montag werden die Geflüchteten beim Einwohnerdienst an einem Schalter aufgenommen, der sich ausschliesslich mit Personen aus der Ukraine befasst. Damit die Menschen keinen «Behördenlauf» machen müssten, sei zudem ein Schalter des Sozialdienstes am gleichen Ort eingerichtet worden, sagte Ott.
Hinweise auf «verdächtig billige» Dienstleistungsangebote melden
Ziel sei, dass die Behörden vernetzt zusammenarbeiten würden, um den Geflüchteten möglichst schnell zu helfen und es nicht zu monatelangen Wartezeiten komme, so Ott. Die Stadt Bern ruft die Bevölkerung zudem auf, «verdächtig billige» Dienstleistungsangebote kritisch zu hinterfragen und umgehend der Polizei zu melden.
Die Stadt will zudem regelmässig Kontrollen bei den Arbeitgebern durchführen. «Wir werden mit Partnerbehörden die Kontrollen in Betrieben intensivieren, damit Geflüchtete nicht als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden», sagte Ott.