Projekt untersucht die Rolle der Kultur in der Umweltkrise

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Der Schweizerische Nationalfonds SNF finanziert ein Sinergia-Forschungsprojekt dreier Institute der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern.

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Das Hauptgebäude der Universität Bern. - Keystone

Das SNF-Forschungsprojekt «Mediating the Ecological Imperative: Formats and Modes of Engagement» ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Institute für Kunstgeschichte, Amerikanistik und Sozialanthropologie an der Universität Bern. Zudem wird eine Zusammenarbeit mit der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko UNAM realisiert.

Forschungsschwerpunkte sind die Bildpolitik des Klimawandels, die Rolle ökologischer Fragen in Kunst und Literatur sowie das gesellschaftliche Engagement für die Umwelt in indigenen Kulturen. «Der ‹ökologische Imperativ› appelliert an ein kritisches Bewusstsein in Zeiten globaler ökologischer Krisen und Katastrophenszenarien», sagt Peter J. Schneemann, Leiter des SNF Sinergia-Projekts.

Den Begriff prägte der Philosoph Hans Jonas bereits mit seinem Buch Das Prinzip Verantwortung (1979), in dem er in Anlehnung an Immanuel Kants «Kategorischen Imperativ» eine ökologische Handlungsmaxime formulierte: «Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.»

Forschende der Kulturwissenschaften an der Universität Bern greifen nun diese ethische Perspektive auf, um einen geisteswissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung der Umweltkrisen zu leisten. Der Schweizerische Nationalfonds SNF hat das Forschungsprojekt «Mediating the Ecological Imperative: Formats and Modes of Engagement» in sein Sinergia-Programm aufgenommen und fördert es mit insgesamt 1,4 Millionen CHF über eine Laufzeit von vier Jahren (2021 bis 2024).

Vier Disziplinen untersuchen die Rolle der Kultur in der Verhandlung der Umweltkrise

Das Projekt steht unter dem Lead von Prof. Peter J. Schneemann (Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart, Universität Bern) und drei weiteren Principal Investigators: Prof. Peter Krieger (Kunstgeschichte/Bildwissenschaft, UNAM, Mexiko-Stadt), Prof. Gabriele Rippl (Amerikanistik, Universität Bern) und Prof. Michaela Schäuble (Sozialanthropologie, Universität Bern). Dr. Toni Hildebrandt vom Institut für Kunstgeschichte koordiniert das Forschungsvorhaben.

«Im Zentrum der gemeinsamen Forschung zur Vermittlung des ökologischen Imperativs stehen der interdisziplinäre Austausch und ein Engagement in den Environmental Humanities», erklärt Schneemann. Zu den konkreten Forschungsfragen zählen: Welchen Status haben Beschreibungen der Kultur-Umwelt in der Literatur, in welcher Weise erprobt die Kunst der Gegenwart eine Erweiterung des Bildes für eine Erfahrung der Umwelt mit allen Sinnen? Welche kollektiven und partizipativen Praktiken entwickelt die Sozialanthropologie in der Forschung mit indigenen Gemeinschaften?

Das Sinergia-Team wird die Forschungsarbeit im Frühjahr 2021 aufnehmen. Neben der gezielten Nachwuchsförderung in den vier beteiligten Fächern werden regelmässig Workshops, Tagungen und eine Summer School stattfinden. Vom 26. bis 28. November 2020 wird die Tagung «Der ökologische Imperativ» das Projekt einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und mit internationalen Expertinnen und Experten in Bern diskutieren.

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