Mit dem Plaudertelefon «malreden» sollen ältere Menschen die Möglichkeit bekommen, sich weniger einsam zu fühlen. Nach einer Pilotphase folgt nun ein Ausbau.
malreden
Sie sind für die Senioren da: Eve Bino (r.) und Sylviane Darbellay leiten gemeinsam das Gesprächsangebot «malreden». - Franziska Rothenbühler
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • «malreden» ist ein Gesprächs-Angebot, sodass ältere Menschen sich weniger einsam fühlen.
  • Zwei Jahre lang lief eine äusserst erfolgreiche Pilotphase.

Rund 30 Prozent aller Seniorinnen und Senioren in der Schweiz fühlen sich manchmal bis häufig einsam. Um dieser teils krankmachenden Problematik Abhilfe zu schaffen, wurde «malreden» ins Leben gerufen.

senioren
Wer sich als älterer Mensch einsam fühlt, der könnte zum Hörer greifen und anrufen. Foto: Britta Pedersen/dpa - dpa-infocom GmbH

Dieses Angebot des Vereins Silbernetz Schweiz richtet sich besonders an ältere Menschen, die ab und zu jemanden zum Reden brauchen.

Bei Bedarf ruft eine Person die entsprechende Hotline an und wird mit einem oder einer geschulten Freiwilligen in Verbindung gesetzt.

Laut dem Service stehen die Freiwilligen für Alltagsgespräche zur Verfügung und ermutigen Anrufende, weitere Schritte aus der Einsamkeit zu unternehmen.

Ausbau nach Pilotphase

Eine insgesamt zwei Jahre andauernde Pilotphase wurde nun laut «malreden» 2022 extern evaluiert – mit dem Ergebnis: Das Angebot soll fortgesetzt und ausgeweitet werden.

Laut Communiqué steht «malreden» mittlerweile auf der «Orientierungsliste KAP» der Gesundheitsförderung Schweiz, unter dem Punkt «empfohlene Interventionen und Massnahmen». Mit dem Kanton Bern sei ein Leistungsauftrag, mit dem Kanton Zürich eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen worden.

Fühlen Sie sich hier und da einsam?

Ausserdem sei man seit 2022 Mitglied im Netzwerk psychische Gesundheit Schweiz (NPG). Wachsende mediale Aufmerksamkeit und Anwesenheit bei diversen Veranstaltungen hätten dem Dienst ebenso mehr Bekanntheit verschafft.

Mehr Freiwillige für mehr Nachfrage

In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 ist die Anzahl der Anrufe massiv gestiegen, so «malreden». Im ersten Quartal seien es noch 230 durchschnittliche Gespräche pro Monat gewesen, im letzten dann schon 540. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, wurden gemäss Mitteilung 30 neue Freiwillige geschult.

Ad
Ad