Mit der Hotline «malreden» finden einsame Senioren eine telefonische Anlaufstelle. Am 1. April wird das Projekt ein Jahr alt. Und die Drähte laufen heiss.
malreden
Sie sind für die Senioren da: Eve Bino (r.) und Sylviane Darbellay leiten gemeinsam das Gesprächsangebot «malreden». - Franziska Rothenbühler

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr starteten Eve Bino und Sylviane Darbellay das Projekt «malreden».
  • Die Hotline ist eine Anlaufstelle für einsame Menschen im Alter.
  • Bisher wurden rund 2000 Gespräche geführt.
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Am 1. April 2022 feiert das Projekt «malreden» sein einjähriges Jubiläum. Es ist eine kostenlose Gesprächshotline für Menschen im Alter, die sich einsam fühlen und plaudern wollen.

Das macht Sinn in Coronazeiten: Rund ein Drittel aller Seniorinnen und Senioren in der Schweiz fühlt sich oft einsam. «Täglich rufen bei uns zwischen acht und zwölf Personen an. Im Monat sind es etwa 250 Gespräche», sagt Eve Bino, die Co-Geschäftsleiterin des Vereins. In einem Jahr seien rund 2000 Gespräche geführt worden.

Fühlen Sie sich manchmal einsam?

Neben der Hotline gibt es das «Telefontandem». «Hier können Senioren wöchentlich vereinbarte Gespräche wahrnehmen. Dabei telefonieren sie immer mit derselben Person», erklärt Bino.

An manchen Tagen sei die Nachfrage besonders gross. «Darum haben wir beispielsweise an Weihnachten unser Angebot verdoppelt.» Inzwischen zählt «malreden» rund vierzig freiwillige Mitarbeiter. Erreichbar ist die Hotline sieben Tage die Woche zwischen 9 und 20 Uhr.

«Viele haben Angst vor Krieg»

«Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandmie sind natürlich grosse Themen», sagt Bino. Viele Senioren hätte Angst vor einem dritten Weltkrieg. Oder eben davor, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

Bino weiter: «Es gibt aber auch Menschen, die einfach nur plaudern wollen. Einmal rief eine Person an, die einfach jemandem eine gute Nacht wünschen wollte.» Bei Notfällen könne man nicht helfen. Dann leite man die Senioren jeweils an die zuständige Stelle weiter.

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«malreden» ist ein Projekt des Vereins Silbernetz Schweiz. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Gesundheitsförderung Schweiz, der Beisheim Stiftung und dem Kanton Bern. Ausserdem wird die Hotline von privaten Spenden getragen.

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