Ein Mietglied der Motorradgang Broncos hat bei einem Barbetreiber in Langenthal gewaltsam Geld eingetrieben. Das Verfahren läuft nach der Verurteilung weiter.
Broncos-Mitglied
Es gibt Ärger. Ein Broncos-Mitglied sitzt auf einem Motorrad. - keystone (Archivbild)
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mitglied der Motorradgang Broncos hat bei einem Barbetreiber gewaltsam eingetrieben.
  • Das Berner Obergericht will das Verfahren nun wieder aufnehmen.

Revierkämpfe in der Schweiz, speziell im Kanton Bern, gehören spätestens seit Mai 2019 zum öffentlichen Bewusstsein. Damals fielen in Belp Schüsse, als Mitglieder der Broncos an der Seite der Hells Angels ein Clublokal der Bandidos angriffen.

Wie sich dann zeigte, sind nicht nur rivalisierende Gangs Ziel von gewalttätigen Attacken. Ende 2019 verprügelten mehrere Broncos-Mitglieder einen Barbetreiber in Langenthal BE, um Geld einzukassieren.

Wie die «Berner Zeitung» berichtete, wurde der Haupttäter bereits verurteilt. Gegen zwei weitere beim Überfall anwesende Biker stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren jedoch ein.

Doch nun schaltet sich das Berner Obergericht ein. Der Barbetreiber hatte im Vorfeld Beschwerde gegen den Entscheid der Staatsanwaltschaft eingereicht.

Zu wenig Anhaltspunkte für eine aktive Beteiligung

In Bezug auf die beiden Freigesprochenen fand die Staatsanwaltschaft, es gäbe zu wenig Anhaltspunkte für eine aktive Beteiligung am Raub. Für dieses Verdikt kassiert die Behörde nun einen Rüffel vom Obergericht.

Jimy Hofer
Eine private Angelegenheit, findet Jimy Hofer, das Urgestein der Broncos. - keystone

Das Gericht verweist dabei auf die Tatsache, dass das entwendete Geld nicht beim Haupttäter gefunden wurde. Die Polizisten vor Ort fanden es bei einem seiner Kollegen.

Ausserdem wurden bei den Ermittlungen potenziell wichtige Zeugen nicht befragt. Etwa jener Barbesucher, der den Überfall der Polizei gemeldet hatte. Laut dem Urteil sollen sich zur Tatzeit mindestens sechs Gäste in der Bar aufgehalten haben. Wie das Obergericht finden, müssen diese noch dringend vernommen werden.

Bei den Broncos weist man die Behauptungen zurück. Das sei lediglich «eine private Angelegenheit der Beteiligten» gewesen, so Bronco-Urgestein Jimy Hofer.

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