Mountainbike-Routen sollen im Kanton Bern den übrigen Velo-Freizeitrouten gleichgestellt werden. Der Kanton soll sie signalisieren und den Bau mitfinanzieren.
Mountainbike Zentralschweiz
Eine Mountainbike-Fahrerin fährt über einen Weg. (Symbolbild) - Pixabay

Der Grosse Rat hat am Dienstag, 29. November 2022, eine entsprechende Debatte aufgenommen.

In der Eintretensdebatte wurde klar, dass die meisten Fraktionen im Grundsatz mit dem Vorhaben einverstanden sind.

Moutainbiken sei vom Trend- zum Breitensport geworden, stellten verschiedene Redner fest. Mountainbiken sei gerade in Tourismusregionen eine sinnvolle Ergänzung des Sommertourismus.

Es dürfe nicht sein, dass andere Tourismuskantone Bern in Sachen Mountainbike den Rang abliefen, betonte Peter Flück (FDP).

Kanalisierung der Mountainbike-Routen sei sinnvoll

Die zunehmende Bedeutung des Mountainbikings bringe aber auch vermehrt Konflikte mit sich, etwa mit Wanderern, Landbesitzern oder Natur- und Tierschutz.

Mountainbike-Routen zu kanalisieren, sei daher sinnvoll, befand Barbara Josi (SVP).

Josi gab auch zu bedenken, dass der Kanton mit dem Ausbau von Velorouten immer häufiger als Besteller auftrete und die Gemeinden dann in den Sack greifen müssten, etwa für den Routenunterhalt.

Die Velofahrer hingegen müssten nichts bezahlen – ganz im Gegensatz zu Autofahrenden, die vom Staat zur Kasse gebeten würden.

Eine Chance für den Kanton

Parteikollege Ernst Wandfluh betonte, dass es unbedingt eine Koexistenz mit den Wanderwegen brauche.

Es könne nicht angehen, dass Landbesitzer Grund und Boden für neue Routen hergeben müssten.

Dass Mountainbike-Routen nun in der Strassengesetzgebung Eingang aufgenommen werden sollen, befürwortete auch David Stampfli (SP/JUSO).

Dies sei eine Chance für den Kanton. Graubünden und Wallis etwa würden als gute Beispiele dienen.

Veloverkehr soll im Gesetz und kantonalen Sachplan berücksichtigt werden

Das geltende Strassengesetz stammt aus dem Jahr 2008.

Zu diesem Zeitpunkt waren Mountainbike-Routen noch kaum ein Thema und wurden deshalb weder im Gesetz noch im kantonalen Sachplan Veloverkehr berücksichtigt.

Nun soll dies nachgeholt werden.

Der Kanton übernimmt 40 Prozent der Investitionskosten

Im Rahmen der aktuellen Revision sollen deshalb die Mountainbike-Routen den übrigen Velo-Freizeitrouten gleichgestellt werden.

Wichtige Routen werden in den kantonalen Sachplan des Velowegnetzes aufgenommen. Die Routen zu bauen und zu unterhalten, bleibt Aufgabe der Gemeinden.

Der Kanton übernimmt 40 Prozent der Investitionskosten und signalisiert die wichtigen Routen.

Der Rat hat am Dienstagnachmittag, 29. November 2022, nach der Eintretensdebatte die Detailberatung aufgenommen.

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