Haushalte zahlen ab 2026 mehr für Strom
Die Strompreise für Privathaushalte steigen 2026 um rund fünf Prozent. Energie Wasser Bern investiert gleichzeitig in Versorgungssicherheit und Solarförderung.

Der Gemeinderat hat die von Energie Wasser Bern beantragten Stromtarife für 2026 genehmigt, berichtet die Stadt Bern. Neue gesetzliche Grundlagen, Investitionen in die Versorgungssicherheit und Energiewende sowie höhere anrechenbare Kosten aus den Vorjahren beeinflussen die Stromtarife 2026 für Privathaushalte.
Diese steigen um rund fünf Prozent von 31,43 Rappen pro Kilowattstunde auf 33,06 Rappen pro Kilowattstunde. Mit einem attraktiven Rückliefertarif für Solarstrom sowie einem Förderprogramm für Batteriespeicher, welche den Eigenverbrauch von Solarstrom stärken, engagiert sich Energie Wasser Bern für die Energiewende.
Energiewende wirkt sich auf Preise aus
Im vergangenen Jahr haben die Schweizer Stimmberechtigten dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (Mantelerlass) zugestimmt. Daraus resultieren gesetzliche Vorgaben, die den Stromtarif 2026 wesentlich beeinflussen.
Zur Förderung der Energiewende muss zum Beispiel ein Mindestanteil von erneuerbaren Energien aus Eigenproduktion in der Grundversorgung berücksichtigt werden. Ausserdem sind die Kosten für die Energiemessung verursachergerecht auszuweisen.
Weiterhin Auswirkungen auf die Tarife haben die energiewirtschaftlich anspruchsvollen Jahre 2022/2023 mit hohen Energiekosten wegen des Krieges in der Ukraine sowie höheren angefallenen Kosten im Verteilnetz.
Da in diesen Vorjahren die Tarife verhältnismässig nur moderat gestiegen waren, trotz effektiv höherer Kosten, konnten grössere Preissprünge für die Kunden verhindert werden. Die Anrechnung der dadurch entstandenen Unterdeckungen aus diesen Vorjahren (höhere Kosten im Vergleich zu den tariflichen Einnahmen) wirken nun kostentreibend für die Tarife des Jahres 2026.
Investitionen in die Versorgungssicherheit und Energiewende
Der Stromtarif für Privathaushalte wird auf Basis des Energietarifs, der Netznutzungskosten sowie der Abgaben berechnet. Aufgrund der stabilisierten Situation auf den Energiemärkten und trotz der Anrechnung der erwähnten Unterdeckung aus vergangenen Jahren sinken die Beschaffungskosten für die Energielieferungen leicht.
Im Gegenzug dazu erhöhen sich jedoch die Kosten für das eigene Verteilnetz von Energie Wasser Bern. Der Grund sind beträchtliche Investitionen in das städtische Stromnetz und Anlagen zur Stärkung der Versorgungssicherheit. So wurden beispielsweise das Unterwerk Engehalde und zahlreiche Trafostationen in der Stadt Bern saniert.
Tarifanpassungen für Privathaushalte
Der resultierende Tarif für Privathaushalte von Energie Wasser Bern beträgt im Jahr 2026 durchschnittlich 33,06 Rappen pro Kilowattstunde (2025: 31,43 Rappen pro Kilowattstunde, exklusive Mehrwertsteuer). Die jährlichen Stromkosten erhöhen sich dadurch für einen repräsentativen Haushalt mit fünf Zimmern, mit Elektroherd und Tumbler und einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden um rund 73 Franken (exklusive Mehrwertsteuer).
Abnahmevergütung für Solarstrom
Im neuen Stromgesetz ist eine schweizweit ähnliche, marktorientierte Vergütung mit einer Minimalvergütung für Produzenten und einer neuen Berechnungsmethode nach Quartal vorgesehen. Mit der Abnahme des Stroms inklusive Herkunftsnachweis vergütet Energie Wasser Bern für kleinere Anlagen bis zu einer Leistung von 100 Kilowatt im kommenden Jahr mindestens 10,96 Rappen pro Kilowattstunde.
Zur Stärkung des Eigenverbrauchs und des Photovoltaik-Ausbaus von dezentral produziertem Strom bietet Energie Wasser Bern über den Ökofonds Förderprogramme mit Einmalbeiträgen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage und für die Speicherung des dezentral produzierten Solarstroms.