BLS hat Bremsproblem bei MUTZ-Zügen behoben
Die BLS hat zusammen mit dem Bahnhersteller Stadler das Bremssystem der Doppelstockzüge des Typs MUTZ verbessert. Seit Montag verkehrt dieser Zugtyp wieder auf der S-Bahnlinie 6 von Bern nach Schwarzenburg.
BLS und Stadler sind nach einem Unfall in Belp Ende 2020 dem ungewöhnlichen Bremsverhalten der MUTZ-Züge vornehmlich bei schlechtem Wetter nachgegangen. Sie konnten den Fehler eingrenzen und mit einer Anpassung der Bremssteuerung beheben, wie die BLS am Montag mitteilte.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurden an über 40 Tagen Testfahrten bei unterschiedlichen Schienenverhältnissen und Geschwindigkeiten durchgeführt. Dabei kamen die Bahnverantwortlichen zum Schluss, dass ein Softwareupdate den Mangel beheben kann. Das Bundesamt für Verkehr hat laut BLS die Betriebsbewilligung für die angepasste Software ausgestellt.
Ende 2020 prallte im Bahnhof Belp bei einem Ankopplungsmanöver ein MUTZ-Zug auf einen anderen auf. Die Unfalluntersuchungsstelle Sust zeigte auf, dass es sich um ungewöhnliches Bremsverhalten bei schlechten Schienenverhältnissen gehandelt hatte. Sie empfahl, die Bremsleistung zu prüfen und korrigieren.
Die BLS hatte bereits im Januar Massnahmen ergriffen und das Lokpersonal angewiesen, bei schlechten Schienenverhältnissen die Geschwindigkeit vor Signalen früher und stärker zu reduzieren. Ausserdem wurden die Bremsen mehr kontrolliert. Auf der Strecke Bern-Schwarzenburg kam ein anderer Fahrzeugtyp zum Einsatz.
Die BLS fährt gesamthaft 39 Züge des Typs MUTZ. Mit jedem davon wird pro Tag über 500 mal gebremst. Sie stehen seit 2012 im Einsatz und verkehren auf mehreren S-Bahnlinien, namentlich der S6 Bern-Schwarzenburg sowie auf Interregiostrecken.
