In der Givebox im Berner Nordring können Anwohner eigentlich Dinge deponieren, die jemand anderes noch brauchen könnte. Das war hier aber sicher nicht der Fall.
asbestabfälle
Asbest kann krebserregend sein. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern wurde ein mit Asbest verunreinigter Ofen in einer Tauschbox deponiert.
  • Sie befindet sich in der Nähe einer Schule.
  • Die Boxen werden immer wieder als Entsorgungsstellen missbraucht.

Seit 2019 gibt es im Berner Nordring eine Givebox. In dem Häuschen können Anwohner Dinge ablegen, für die sie keine Verwendung mehr haben. Solche, die aber jemand anderes noch brauchen könnte. So soll verhindert werden, dass diese Sachen im Müll landen – eine Idee aus Deutschland.

Doch nicht immer werden diese Tauschboxen, wovon es in Bern mehrere gibt, dafür verwendet, wozu sie eigentlich gedacht wären. Sie werden immer wieder als «Entsorgungsboxen» missbraucht. Die «Berner Zeitung» berichtet von einem Fall, indem dies sogar gesundheitsgefährdend sein kann.

Ofen mit krebserregendem Asbest in Tauschbox

In der Tauschbox im Nordring hat nämlich jemand einen alten, mit krebserregendem Asbest verunreinigten Ofen deponiert. Heikel ist dies auch, weil sich das Häuschen in direkter Nähe zu einer Schule befindet. Als Reaktion auf den Vorfall wurde die Box vorübergehend geschlossen.

Mittlerweile ist die Givebox zwar wieder offen, allerdings ist sie mit einem Infozettel versehen, auf dem es heisst: «Die Geschenkbox ist keine Mülldeponie!»

Kamen Sie schon einmal in Kontakt mit Asbest?

Das Abfallproblem ist nicht bei allen Tauschboxen in der Stadt Bern gleich gross. Es hängt vom Standort ab, wie Verena Näf, die Präsidentin der Quartierkommission Dialog Nordquartier, erklärt. Der Nordring beispielsweise sei ein starker Magnet für Menschen, die ihren Abfall in der Box entsorgen. Weil er stark frequentiert ist.

Die Givebox ist mobil – alle drei Monate wird sie an einen neuen Standort im Quartier verlegt. So sollen möglichst viele Menschen das Angebot nutzen können. Zudem kann dadurch ein aufwendiges Baubewilligungsverfahren umgangen werden.

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