Eine Gruppe von fahrenden Roma aus Frankreich darf bis Freitag auf einem Parkplatz gegenüber dem Fussballfeld des FC Belp campieren.
Belp
Belp. - Nau.ch
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Eine Gruppe von fahrenden Roma aus Frankreich darf bis Freitag auf einem Parkplatz gegenüber dem Fussballfeld des FC Belp campieren. Die Gruppe war am Pfingstmontag mit 38 Wohnwagen zunächst auf ein privates Grundstück gefahren, worauf die Gemeinde die Polizei aufbot.

Um kurzfristig eine Lösung zu finden und «zur Vorbeugung eines Konflikts» wurde die Gruppe geordnet auf das Parkplatzareal P7 geleitet, teilte die Gemeinde Belp am Dienstag mit. Das Areal in der Freizeit- und Sportzone werde derzeit nicht so stark frequentiert.

Die Gemeinde stellt den Fahrenden als Sofortmassnahme die Toiletten des SHC Belpa sowie zusätzliche Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die finanzielle Entschädigung werde in einem Vertrag geregelt, hiess es weiter. Die Gemeinde sei in Verhandlungen mit den Fahrenden. Sie dürfen bis zum Freitag auf dem Areal bleiben.

Für die darauffolgenden Tage suchten alle Beteiligten nach einer Lösung. Für die Anreise zum Giessenbad und zum Fussballplatz wird empfohlen, den Ortsbus zu nutzen.

Die Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende wies letzte Woche auf den Mangel an Halteplätzen für Fahrende aus dem In- und Ausland hin. Ihr «Standbericht» erhebt alle fünf Jahre die Halteplatz-Situation in der Schweiz.

Schweizweit existieren 16 Standplätze für den Winteraufenthalt der Jenischen und Sinti. Während der Reisezeit stehen 24 Durchgangsplätze zur Verfügung, einige davon allerdings nur provisorisch. Laut der Stiftung fehlen für Schweizer Fahrende 20 bis 30 Standplätze sowie 50 Durchgangsplätze.

Bei den Transitplätzen für ausländische fahrende Roma habe sich die Situation in den vergangenen Jahren zwar verbessert. Doch die zurzeit sieben existierenden Transitplätze seien immer noch zu wenig; es bräuchte zehn zusätzliche.

Die hauptsächlich aus den Nachbarländern stammenden Roma bereisen die Schweiz in der Regel zwischen Februar und Ende Oktober. Immer wieder kommt es laut der Stiftung zu Konkurrenzkämpfen um die knappen Plätze - und zu irregulären Landnahmen, die wiederum Konflikte mit der lokalen Bevölkerung nach sich ziehen.

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