Ueli Gfeller baut Hanf an und produziert daraus verschiedene CBD-Produkte. Er kämpft für eine weitere Erforschung der positiven Eigenschaften der Heilpflanze.
CBD Gfeller
Seit drei Jahren baut Ueli Gfeller CBD-Hanf an. - Nau.ch
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Bei Cannabidiol (CBD) spalten sich die Geister. Während einige die heilsame Wirkung des Hanfextrakts preisen, setzen ihn andere mit Marihuana gleich und verteufeln ihn als gefährliche Droge. Einer der definitiv hinter dem pflanzlichen Wirkstoff steht, ist der Belper Unternehmer Ueli Gfeller.

Die Hanfpflanze zählt zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen der Welt und das aus gutem Grund: «Die Einsatzmöglichkeiten des Hanfs gehen weit über eine berauschende Wirkung hinaus», erzählt Gfeller. «Doch erst in den vergangenen 50 Jahren erinnerte man sich wieder an die positiven Eigenschaften und in Israel begann man in diese Richtung zu forschen.»

CBD-Produktion und Trikes unter einem Dach

Seit 1995 führt Gfeller das Trike Center Bern – 2016 zügelte er in die Belper Mühlestrasse. Dort, in einem der bekanntesten Unternehmen der Schweizer Szene, importiert, verkauft und vermietet er nun die überdimensionierten Dreiräder. Seit einigen Jahren betreibt er aber nun mit der CBD-Produktion ein zweites Standbein.

Trike Gfeller
Seit 25 Jahren ist Ueli Gfeller im Trike-Geschäft. - zVg

«In erster Linie bin ich Unternehmer», sagt Gfeller. «Hanfprodukte sind ein Milliardenmarkt und auch wenn es durch komplizierte und teils unklare Richtlinien nicht immer einfach ist, kann es sich lohnen darin zu investieren.»

Offiziell muss Gfeller seine Ware als Aromaöle verkaufen. «Für das aktuelle Gesetz sind unsere Produkte weder Lebensmittel noch Medikamente – Sie fallen unter das Chemikalienrecht und müssen dementsprechend gekennzeichnet werden.» Für die Produktion und Vermarktung untersteht CBD Gfeller dem Bundesamt für Gesundheit (BAG).

CBD Gfeller
Gfellers Produkte gibt es als Samen, Öl, Salbe oder Kapseln. - zVg

Dennoch: «Uns ist natürlich bewusst, dass unsere Kunden die Tropfen einnehmen werden, daher gibt es auf unserer Website Anwendungs- und Sicherheitshinweise.» Damit geht er Risiko ein: «Wir bewegen uns wie alle CBD-Öl-Produzenten in einer Grauzone.»

Doch Gfeller ist von dem Heilpotenzial seiner Produkte überzeugt und lässt sie daher ISO-zertifizieren: «CBD kann etwa Schmerzen, Entzündungen und Schlafstörungen lindern.» Laut dem Schweizer Medical-Cannabis-Verein (Medcan) soll es sogar bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie, Alzheimer oder Multiple Sklerose helfen.

CBD als Medikamentenersatz

«Viele CBD-Kunden sind ältere Menschen, die ein halbes Dutzend Pillen gegen ihre Beschwerden und drei weitere gegen deren Nebenwirkungen nehmen müssen», erzählt Gfeller. «Und immer wieder liest man in Berichten, dass sie durch den Wechsel meist mehrere oder sogar alle Medikamente ersetzen können.»

Daher hofft Gfeller, dass die gesetzlichen Hürden gelockert und dadurch die Forschung weiter vorangetrieben werden kann. «In der Schweiz und der EU gab es bereits leichte Fortschritte. Aber leider kommen die nur langsam voran.»

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