Wie die Universität Basel mitteilt, zeigt eine Langzeitstudie wie sich Präventionsmassnahmen auf die Zahngesundheit auswirken und welche Schüler gefährdet sind.
Zahnärztin bei Untersuchung
Karies bei Kindern ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. - UZB

Die ersten Programme zur Kariesprävention reichen in der Schweiz bis in die 1960er-Jahre zurück.

Und diese Anstrengungen zeigen Wirkung, wie eine neue Langzeitstudie verdeutlicht. Inzwischen ist über die Hälfte der Kinder im Baselbiet kariesfrei.

Für ihre Studie haben Forschende der Universität Basel und des Universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel UZB seit 1992 regelmässig eine repräsentative Anzahl Baselbieter Schulkinder auf Karies untersucht und eine Stichprobe von rund 1400 Kindern ausgewertet.

Prävention zeigt deutliche Erfolge bei heute Jugendlichen

Bei den 15-Jährigen verbesserte sich ihr Anteil in den Jahren 1992 bis 2021 von 29 auf 69 Prozent und bei den Zwölfjährigen von 44 auf 73 Prozent.

Bei den Siebenjährigen hatten zuletzt 58 Prozent ein kariesfreies Gebiss.

Das bedeutet aber auch, dass noch immer jedes dritte Kind im Alter von sieben Jahren von Karies betroffen bleibt.

Denn trotz der Erfolge in der Prävention ist die Anzahl der Zähne mit unbehandelten Kariesläsionen konstant geblieben.

Risikogruppen mit Kariesanfälligkeit

Als Risikogruppen mit einer erhöhten Kariesanfälligkeit erwiesen sich in der Studie Kinder mit Migrationshintergrund, einem niedrigeren Bildungsniveau und jüngere Kinder.

Das berichten die Forschenden um Prof. Dr. Michael M. Bornstein und Dr. Eva M. Kulik im «International Journal of Paediatric Dentistry».

Hohe Relevanz für die Prävention

Co-Studienleiterin Dr. Eva Kulik erklärt die anhaltend hohe Anzahl an unbehandelten Kariesläsionen damit, dass die Präventionsbemühungen noch nicht wirksam genug sind und dem Thema Zahngesundheit im Alltag zu wenig Bedeutung beigemessen wird.

«Auch Milchzähne sollten behandelt werden, da sie eine wichtige Funktion als Platzhalter im Gebiss haben», so Kulik.

Zudem können kariöse Milchzähne unter Umständen auch zu Schäden am bleibenden Gebiss führen.

Differenzierte Massnahmen erforderlich

Eine auf Familien zugeschnittene Betreuung könnte einen Ansatz für eine noch effektivere Prävention darstellen, so Kulik.

«Familien, bei denen bereits das erstgeborene Kind kariöse Läsionen aufweist, könnten gezielt angesprochen und unterstützt werden.»

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