Er gilt als Eishockey-Kultfigur. Nun mischt Kevin Schläpfer als Sportchef des EHC Basel die Swiss League auf. In Basel habe auch Spitzen-Eishockey seinen Platz.
Kevin Schläpfer
Sportchef Kevin Schläpfer führt mit dem EHC Basel derzeit die Swiss League an. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der EHC Basel ist derzeit Leader der Swiss League.
  • Laut Sportchef Kevin Schläpfer sei ein Aufstieg derzeit aber kein Thema.
  • Den in der Region dominanten FC Basel sieht die Kultfigur nicht als Konkurrent.
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Basel und Eishockey – das ist eine komplizierte Symbiose. In der Stadt am Rheinknie dominiert der Fussball. Sportlich steht der FC Basel über allem, egal, ob es ihm läuft oder nicht, so wie jüngst. Mit seiner Strahlkraft sorgt der FCB permanent für Schlagzeilen und zieht die Massen in den St. Jakob-Park.

Nur wenige hundert Meter entfernt steht auf der anderen Strassenseite die St. Jakob-Arena, die Heimstätte des EHC Basel. Dort wird nicht mit zig Millionen gewirtschaftet. Erst recht nicht, seit der Klub sechs Jahre nach dem Abstieg aus der National League 2014 Konkurs gegangen ist. Nach acht Saisons auf Amateur-Niveau unterhält der EHCB erst seit zwei Jahren wieder einen Profibetrieb.

«Wünsche mir intensiveren Austausch mit dem FCB»

Den FC Basel sieht Kevin Schläpfer im Gespräch mit Keystone-SDA nicht als Konkurrent – im Gegenteil. «Ich wünsche mir für die Zukunft einen intensiveren Austausch mit dem FCB. Ich bin überzeugt, dass wir gegenseitig voneinander profitieren können», ist sich Schläpfer sicher. «Ich glaube an Basel als Sportstadt.»

FC Basel
Kevin Schläpfer sieht den FC Basel nicht als Konkurrent: «Ich glaube an Basel als Sportstadt.» - keystone

In der zweiten Saison nach dem Aufstieg in die zweitoberste Liga stehen die Basler nach dem 4:2-Sieg am Dienstag in Olten wieder an der Tabellenspitze. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den letztjährigen Meister La Chaux-de-Fonds und dreizehn auf Olten.

«Wir wussten, dass es ohne viele Verletzten für die Top vier reichen könnte. Doch dass es gleich so gut läuft, hätten wir nicht gedacht», sagt Schläpfer

«Wollen mindestens in den Halbfinal»

Der 54-Jährige ist seit Mai für die sportliche Führung im EHC Basel verantwortlich. Der Start an seiner neuen Wirkungsstätte ist Schläpfer vollends geglückt. All seine Transfers haben eingeschlagen, was aussergewöhnlich ist.

Dazu verfügt der EHC Basel mit Liga-Topskorer Jakob Stukel und Brett Supinski nicht nur über das stärkste Ausländer-Gespann der Liga, sondern mit Fabio Haller und SCB-Leihgabe Andri Henauer auch über das beste Goalie-Duo. Auch andere Junge von Partnerklub SC Bern haben sich schnell ins gut funktionierende Kollektiv eingefügt.

Steigt der EHC Basel in den nächsten Jahren in die National League auf?

Die Zahlen jedenfalls sprechen für den EHCB, der sechs Runden vor dem Ende der Qualifikation nicht nur am meisten Punkte eingefahren hat, sondern mit einem Torverhältnis von 153:88 auch die beste Offensive und Defensive der Swiss League stellt.

Trotz der ansehnlichen Bilanz seines Teams hebt Schläpfer den Mahnfinger: «Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden. Wir sind noch nicht so weit.» Das Heimrecht für die Playoffs haben die Basler bereits auf sicher. «Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen», so Schläpfer. Im letzten Jahr bedeuteten die GCK Lions in den Viertelfinals Endstation. «Diese Saison wollen wir mindestens in den Halbfinal.»

«Das wäre überheblich gewesen»

Der Aufstieg ist für den EHC Basel derzeit kein Thema. Der Klub entschied sich dagegen, bei der Liga ein Aufstiegsgesuch einzureichen. «Das wäre überheblich gewesen», so Schläpfer. Ein Aufstieg nach nur zwei Saisons in der Swiss League käme zu früh.

EHC Basel
Jakob Stukel (r.) und der EHC Basel wissen in dieser Saison bisher zu überzeugen. - keystone

In Basel sind sich die Führungsriege um Schläpfer bewusst, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Promotion derzeit nicht gegeben sind. Die Struktur des Klubs bedarf noch Anpassungen. «Wir haben noch überall Potenzial», sagt Schläpfer.

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