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Basel-Stadt: Europainstitut weiht Skulptur «Living things» ein

Kanton Basel-Stadt
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Basel,

Wie der Kanton Basel-Stadt mitteilt, findet die Einweihung des Werkes «Living things» von Leonardo Bürgi Tenorio am 3. Mai 2023 in der Universität Basel statt.

«living things» von Leonardo Bürgi Tenorio © Präsidialdepartement Basel-Stadt - René Schraner

Im Garten des Europainstituts der Universität Basel wird am Mittwoch, 3. Mai, um 17.30 Uhr das Werk «lLving things» von Leonardo Bürgi Tenorio eingeweiht.

Die skulpturale Installation entstand im Rahmen eines Wettbewerbs für Kunst im öffentlichen Raum, den der Kunstkredit Basel-Stadt in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei Basel-Stadt 2021 ausschrieb.

Das barocke Sommerpalais Sandgrube an der Riehenstrasse beheimatet seit 2019 das Europainstitut der Universität Basel.

Gartenanlage vereint französischen und englischen Stil

Wer das Gelände durch die hohen schmiedeeisernen Tore betritt, entdeckt hinter der Villa eine bemerkenswerte Gartenanlage.

Diese wurde 2021 von der Stadtgärtnerei saniert und mit neuen Zugängen zum Quartier hin geöffnet.

Die Anlage vereint die beiden grundlegenden Ausprägungen europäischer Gartenarchitektur und damit Gegensätzliches: In der Achse der Villa erstreckt sich eine streng symmetrische Gartenanlage nach französischem Vorbild.

Seitlich wird sie gerahmt von Partien im «naturnahen» englischen Stil.

Kreaturhafte Erdskulpturen

Im «englischen» Teil der Gartenanlage haben sich zwei fremdartige Wesen niedergelassen:

Grösser als ein erwachsener Mensch von amorpher Gestalt zwischen tierähnlich und pflanzenartig, wachsen die kreaturhaften Erdskulpturen scheinbar aus dem Boden.

Und tatsächlich sind Leonardo Bürgi Tenorios «Living things» mit dem Erdreich verbunden.

Buchenholz bildet die tragende Struktur der Skulptur

Buchenstämme hat der Basler Künstler mit der Motorsäge bearbeitet und mit Pilzkulturen geimpft und danach mit einem Erdmantel aus einer dunklen Lehmmischung umhüllt.

Das Holz bildet die tragende Struktur der Skulptur und ist zugleich auch Nahrung für den holzzersetzenden Pilz.

Während sich das Pilzmyzel von innen her im Holz ausbreitet, wird die Erdkruste von aussen durch Moos und Kleinpflanzen besiedelt.

Im Lauf der Zeit wird der Erdmantel unter dem Einfluss des Wetters auswaschen. Dies gibt die Holzstruktur preis, aus der Pilze spriessen.

Ein Mikroökosystem bildet sich im Skulptur-Inneren

Die Pilzgattung Seitlinge, mit der der Künstler die Holzgebilde beimpfte, ist dabei im Vorteil gegenüber anderen Pilzarten, die bereits in der Nähe heimisch sind.

Die Skulpturen sind allerdings so im Boden verankert, dass sich in ihrem Inneren ein Mikroökosystem bildet, welches mit der Umgebung in Verbindung tritt.

Das bietet den benachbarten Porlingen und Tintlingen die Möglichkeit, sich ebenfalls an den Skulpturen zu beteiligen.

Die Myzelien, die Wettereinflüsse und allerlei Kleinstlebewesen führen in einem langsamen Verwitterungsprozess dazu, dass sich die Skulpturen nach etwa fünf Jahren sichtbar zersetzen und bis in rund acht Jahren nicht mehr von der natürlichen Umgebung unterscheiden lassen.

Skulptur spiegelt zeitgenössischen ökologischen Diskurs

Leonardo Bürgi Tenorios «Living things» werden so «zu einer Mischform aus Skulptur, Besiedlungsort, Anbaufläche und Landschaft», wie er selbst formuliert.

Leonardo Bürgi Tenorio setzt sich schon länger intensiv mit natürlichen Wachstums- und Zerfallsprozessen und insbesondere mit der Rolle des Pilzmyzels auseinander.

In seiner Arbeit greift er Themen auf, die in einem zeitgenössischen ökologischen Diskurs verhandelt werden: die Verbindung von Mensch und Natur, die Frage nach Grenzen und Berührungsflächen von menschlichen und anderen Lebewesen, die gegenseitige Abhängigkeit von allem Lebendigen auf diesem Planeten.

Das Myzel ist zur Metapher geworden

Leonardo Bürgi Tenorio bringt mit seinen «Living things» den philosophischen und den physischen Gehalt des Themas zur Deckung.

Mit seinen Skulpturen schafft er einen Lebensraum für Pilze und überlässt ihnen die Vollendung seines Werks.

Weitere Details können auf der Webseite des Kantons Basel-Stadt eingesehen werden.

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