Ein 32-jähriger Portugiese steht ab heute Dienstag vor dem Basler Strafgericht. Er soll letzten Februar eine Frau in ihrer Wohnung vergewaltigt haben.
Strafgericht Basel Rentnerin
Das Gericht für Strafsachen in Basel. - Keystone

Ein 32-jähriger Portugiese steht ab heute Dienstag vor dem Basler Strafgericht. Er soll letzten Februar zusammen mit einem Jugendlichen eine Frau unter massiver Anwendung von Gewalt vor ihrer Wohnung in Basel vergewaltigt haben. Anschliessend flüchtete er nach Portugal.

Zur mutmasslichen Tat, die in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt hatte, war es am 1. Februar 2020 kurz nach 07.10 Uhr an der Elsässerstrasse im Basler St. Johanns-Quartier gekommen. Gemäss Anklageschrift der Basler Staatsanwaltschaft war eine damals 33-jährige Frau im Windfang ihrer Liegenschaft vom heute 32-jährigen Angeklagten und seinem wesentlich jüngeren Begleiter vergewaltigt worden.

Anwendung massiver Gewalt

Zuvor seien der Angeklagte und sein jugendlicher Kollege, ebenfalls ein Portugiese, nach dem Ausgang im Tram der Linie 8 unterwegs gewesen. Der Beschuldigte und vierfache Vater wohnte zu dieser Zeit in Saint Louis (F) bei seinem Kollegen. Im Tram habe der Angeklagte die 33-Jährige angetroffen, die er flüchtig gekannt habe und die erkennbar alkoholisiert gewesen sei, heisst es in der Anklageschrift.

Der Angeklagte, sein Kollege und die Frau wechselten bei der Dreirosenbrücke das Tram und fuhren zum Voltaplatz. Von dort aus begleiteten die Männer die Frau mit deren Einverständnis nach Hause Richtung Elsässerstrasse. Dabei habe die Frau klar festgehalten, dass sie niemanden in ihre Wohnung mitnehme, heisst es weiter in der Anklageschrift.

Als die Frau vor ihrer Liegenschaft mitgeteilt habe, alleine nach oben in ihre Wohnung zu gehen, hätten der Beschuldigte und sein Kollege sie im Windfang in sexueller Absicht unter Anwendung massiver Gewalt bedrängt.

Europaweiter Fahndungsaufruf wurde verhängt

Der Angeklagte habe sie zu Oralverkehr gezwungen, während der Jugendliche von hinten in sie eingedrungen sei. Die Frau habe lauthals geschrien und sich gewehrt. Der Angeklagte habe ebenfalls versucht, ungeschützt vaginal in die Frau einzudringen, was ihm wegen der heftigen Gegenwehr des Opfers aber nicht gelungen sei, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter.

Um etwa 7.21 Uhr hätten die beiden Täter von der Frau abgelassen. Daraufhin verständigte sie die Polizei.

Nach der Tat flüchteten die beiden Männer nach Frankreich, setzten sich noch am selben Tag in ein Auto mit portugiesischem Kennzeichen und fuhren in ihre Heimat nach Portugal. Sie löschten ihre Facebook- und Instagram-Accounts.

Am 6. Februar starteten die Basler Behörden einen europaweiten Fahndungsaufruf. Sechs Tage später, am 12. Februar kehrte der damals 31-jährige Mann aus Portugal zurück und stellte sich in Begleitung seiner Verteidigung auf der Polizeiwache Clara. Seither befindet er sich in Untersuchungshaft.

Prozess soll zwei Tage dauern

Verantworten muss sich der Angeklagte wegen mehrfachen sexueller Nötigung, Vergewaltigung und versuchter Vergewaltigung (gemeinsame Begehung). Der Prozess dauert voraussichtlich zwei Tage.

Der minderjährige mutmassliche Mittäter war noch eine Weile auf der Flucht. Inzwischen konnte er aber bei der Jugendanwaltschaft in Basel befragt werden. Der Jugendliche befindet sich auf freiem Fuss. Ein Haftgrund bestehe derzeit gemäss Jugendstrafrecht nicht, hiess es bei der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Das Verfahren sei aber nach wie vor hängig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am heutigen Dienstag steht ein 32-jähriger Portugiese in Basel vor Gericht.
  • Er soll zusammen mit einem Jugendlichen eine Frau in ihrer Wohnung vergewaltigt haben.
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