Rütihof: Traum vom eigenen Secondhandshop erfüllt
Dank Mira Weiss hat Rütihof seit Anfang Oktober einen eigenen Secondhandshop.

Der Traum vom eigenen Secondhandshop hat lange in Mira Weiss geschlummert. Doch wie so oft im Leben klopfte zuerst die Realität an die Türe.
Die gelernte Verkäuferin gab vor einigen Jahren ihre Stelle auf, um ihre betagten Eltern zu pflegen. Als sie später den Schritt zurück ins Berufsleben tun wollte, fand sie keine Stelle mehr.
Shop-in-Shop als erstes Geschäft
Es war der Moment, in dem sie sich neu orientierte. Gemeinsam mit ihrer Tochter Jennifer eröffnete sie ein Geschäft in Rütihof. Die gelernte Coiffeuse Jennifer Weiss stylte der Kundschaft die Haare, Mira Weiss verkaufte nebenan ihre Secondhand-Mode.

Doch ganz zufrieden war Mira Weiss noch nicht. «Das Shop-in-Shop-Konzept funktionierte nicht ideal. Einkaufen, wenn nebenan geföhnt wird, das fand ich nicht stimmig.»
Zudem wurde die Ladenfläche zu klein während der Pandemie, man konnte nicht genügend Abstand halten. Und: «Da wir im ersten Stock waren, fehlte mir ein Schaufenster.»
Eigener Standort am Tobelacher
Also suchte Mira Weiss nach einem neuen Standort, den sie nun im Tobelacher 11 in Rütihof gefunden hat. Dort betreibt sie seit Anfang Oktober mit viel Liebe und Hingabe ihren Shop.

Warum Secondhand-Kleidung? Mira Weiss: «Ganz einfach: Viele meiner Stücke sind praktisch ungetragen und in einem Topzustand!» Es sei verrückt, wie viele neuwertige Ware sie zum Verkauf erhalte.
Zudem ist ihr die Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen. «Die Produktion eines neuen T-Shirts braucht rund 4000 Liter Wasser. Secondhand-Mode hingegen schont die Umwelt.»
Damit das Kleidungsstück auch passt, bietet Mira Weiss in ihrem Laden auch kleine Änderungen wie an. So können Kundinnen etwa Hosenbeine kürzen und umnähen lassen.

Ihre Kundinnen kommen zum Einkaufen, viele bringen aber auch ihre eigenen, nicht mehr getragenen Stücke. «Die Neuigkeit von meinem Shop verbreitete sich wie ein Lauffeuer», freut sich Mira Weiss. «Ich wurde regelrecht überhäuft mit Ware.»
Labels und Qualität
Sie meidet indes Ware von grossen Kleiderhäusern, die austauschbar ist und keine gute Qualität hat. Stattdessen setzt sie auf Qualität. «Man findet bei mir auch mal Brands wie Armani und Dior», so Weiss.
Der Fokus liege jedoch nicht auf dem Label, sondern auf dem Kleidungsstück. «Ich kenne mich aus mit Textilien», so Weiss. «Die Kundinnen finden bei mir eine gut kuratierte Auswahl.»