GapsCup: Baden hat neu ein Kaffee von Weltrang
Schweizer Baristameister und WM-Teilnehmer Gijtipong «Gap» Thangsubutr erfindet die Badener Kaffeekultur neu.

Ein Frappuccino mit Caramel à la Starbucks? Das gibt es in Gaps Café nicht. Im «GapsCup» auf dem Gstühlplatz wird die wundersame Welt des Kaffees in allen Farben gelebt – Sirup und Schlagsahne gehören aber nicht dazu.
Gijtipong Thangsubutr, genannt Gap, erklärt: «Wir holen die Geschmacksnoten auf natürliche Weise aus dem Kaffee.» So serviert er auf Anfrage etwa einen bärenstarken Espresso, der nach Blaubeeren schmeckt und einem beinahe unter den Tisch haut.
«Das Aroma kommt allein von der Bohne!», strahlt Gap.

Neugierige können bei Gap Kaffeetrends wie Cold Drip, Latte Art und spezielle Röstungen entdecken. Natürlich gibt es auch genügend Optionen für alle, die es traditionell mögen.
Gap erklärt: «Ich möchte meinen Gästen den Kaffee bieten, der für sie das Beste ist. Meine Gäste finden hier früher oder später sicher genau, was ihnen gefällt. Ich habe über hundert verschiedene Kaffeeröstungen in meinem Laden!»

Von der Welt nach Baden
Der mehrfach ausgezeichnete Barista ist in Baden aufgewachsen. Sein Werdegang ist international geprägt: Er hat in der Schweiz, in Deutschland und in Thailand gearbeitet, hat an internationalen Meisterschaften teilgenommen. «Harte Arbeit und etwas Glück», erklärt Gap bescheiden.
«GapsCup» ist für ihn die Chance, seiner Heimatstadt etwas zurückzugeben. GapsCup verbindet das Kaffeetrinken auch mit gemeinnützigen Ideen. So können Gäste etwa einen «aufgeschobenen Kaffee» zahlen, der dann einem finanziell schlecht gestellten Gast spendiert wird.
«Ich will meinen Gästen ein Erlebnis bieten – für manche ist das der neuste Kaffeetrend, für andere ist es 5 Minuten Ruhe und ein Gratis-Kaffee. Meine Gäste werden alle gleich behandelt. Ich will, dass sich alle wohlfühlen.»

Liebe zum Detail
Bei allem Engagement vergisst Gap aber die Basisarbeit nicht. «Ich habe etwas erreicht in der Kaffeeszene. Das heisst aber auch: Der Espresso muss perfekt sein.» Notfalls müssen die Kunden auch mal zwei Minuten länger am Morgen warten. Eine Kaffeemaschine hat manchmal ihr eigenes Leben. Gap: «Das ist ein Handwerk, keine Arbeit auf Knopfdruck.»
Die Liebe zum Handwerk äussert sich in vielen Details. Die Eiswürfel im Eiskaffee zum Beispiel bestehen aus gefrorenem Espresso anstatt Wasser. Gap: «So verwässert der Kaffee nicht, wenn das Eis während des Gesprächs schmilzt.»
Ganz fertig ist das Café aber noch lange nicht. Gap: «Wir sind selbstfinanziert und bauen alles Stück für Stück auf.» Das bedeutet auch, dass er nicht zum Grossverteiler fährt, um Dutzende Pflanzen und fertige Wandbilder zu kaufen. Das Café hat aktuell noch viele weisse Stellen. «Wir machen vieles selbst – das braucht seine Zeit».

Die Badenerinnen und Badener scheinen das zu schätzen: Seit Dezember ist das Café geöffnet und gut frequentiert.
Ansässige Büros unterstützen Gap während des Corona-Lockdowns. Womit ein Teil von Gaps Philosophie schon wahr wurde: «Geben und Nehmen im Leben – dann klappts am besten!»