Der 1. Oktober ist der internationale Tag der älteren Menschen. Die Stadt Baden denkt nicht nur einmal im Jahr an die ältere Bevölkerung.
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Vor dreissig Jahren beschlossen die Vereinten Nationen den internationalen Tag der älteren Menschen einzuführen. Jeweils am 1. Oktober soll nicht nur auf die Situation älterer Menschen aufmerksam gemacht werden, sondern auch auf deren Leistung.

«Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Oft wird nicht gesehen, wie viel die ältere Bevölkerung für die Gesellschaft leistet», sagt Melanie Borter, die Leiterin der neuen Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden.

Die Stadt Baden möchte nicht bloss an einem Tag an die älteren Menschen denken, sondern mit dieser Koordinationsstelle dauerhaft den Anliegen und spezifischen Bedürfnissen der älteren Bevölkerung Rechnung tragen.

«Die Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden soll nicht in erster Linie eine Anlauf- und Beratungsstelle sein. Vielmehr geht es darum, die bestehenden Angebote stärker zu vernetzen und näher an die Altersgruppe zu bringen», erklärt Frau Vizeammann Regula Dell’Anno-Doppler, Verantwortliche des Ressorts Gesundheit und Soziales der Stadt Baden.

Sie hat die Koordinationsstelle Altersnetzwerk ins Leben gerufen. Getragen wird die Stelle nicht nur von der Einwohnergemeinde, sondern auch von den Ortsbürgern.

«Die Alten gibt es nicht»

«Mit Melanie Borter haben wir eine hervorragende Persönlichkeit gefunden, die diese Stelle in den nächsten Monaten aufbauen und gestalten wird», sagt Dell’Anno-Doppler. Melanie Borter hat sich als Mitgründerin, Redaktorin und Chefredaktorin des Grosseltern-Magazins während den letzten sechs Jahren intensiv mit älteren Menschen und Generationenbeziehungen auseinandergesetzt.

«Ich konnte nicht nur theoretisch, sondern auch persönlich erfahren, was die über 60-Jährigen beschäftigt, interessiert, ängstigt, und gegen welche Vorurteile anzutreten sind», sagt Borter und führt aus: «Die Alten gibt es nicht. Denn die Altersgruppe der über 60-Jährigen ist wohl so heterogen wie keine andere».

In der Soziologie spricht man vom dritten und vierten Lebensalter. Menschen im dritten Lebensalter sind zwar pensioniert, aber fit, aktiv und engagiert.

Schaffung der Koordinationsstelle Altersnetzwerk

Das vierte Lebensalter bezieht sich primär auf die hochaltrigen Menschen. «Diese verlangen zu Recht ein selbstbestimmtes Altern in Würde, das mehr braucht als nur eine professionelle Pflege», sagt Borter.

Baden geht mit der Schaffung der Koordinationsstelle Altersnetzwerk einen Schritt weiter als viele andere Gemeinden und Städte. Zwar gibt es vielerorts ein Altersleitbild, das zusammen mit Seniorinnen und Senioren erarbeitet wurde, nicht selten aber landet dieses Papier in einer Schublade – bis zur nächsten Überarbeitung.

Das Ressort Gesundheit und Soziales der Stadt Baden aber schuf in Zusammenarbeit mit dem Beirat Impuls 60+, bestehend aus Vertretern der Quartier- und Dorfvereine sowie dem Seniorenrat Region Baden und den Ortsbürgern die Koordinationsstelle Altersnetzwerk mit konkreten Zielen und ersten Massnahmen.

«Eine grosse Vorarbeit, auf der ich nun aufbauen kann», sagt Borter, die in dieser kurzen Zeit bereits über zwanzig Gespräche sowohl verwaltungsintern als auch mit verschiedenen Beteiligten der Alters- und Freiwilligenarbeit in der Umgebung Baden geführt hat.

Doppelspurigkeiten vermeiden, Angebotslücken schliessen

Doppelspurigkeiten vermeiden, Angebotslücken schliessen; so lauten die Ziele der neuen Stelle. Als nächstes stehen für Borter ein erstes Treffen mit dem Beirat Impuls 60+ sowie die Schaffung einer Webseite mit umfassenden Informationen rund ums Älterwerden in der Stadt Baden an, damit die Angebote aller Beteiligten der Altersarbeit bekannt und leichter zugänglich werden.

Gefragt nach ihrer Motivation zitiert Melanie Borter Altbundesrat Moritz Leuenberger, der anlässlich des Internationalen Tag der älteren Menschen in seiner Rede 2006 die Wichtigkeit der Alten so auf den Punkt brachte: «Wir wollen es uns nicht leisten, auf ihre Erfahrung, Gelassenheit und Weisheit zu verzichten. Denn sie können einen unschätzbaren Beitrag leisten zum Kitt, der uns alle zusammenhält».

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