Die beiden Atomreaktoren Beznau im Aargau dürfen weiterhin mit Aarewasser gekühlt werden. Dies, obwohl die Temperatur bei über 25 Grad liegt.
Beznau
Das Atomkraftwerk Beznau. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weiterhin gelangt das Kühlwasser von zwei Atomreaktoren in Beznau in die Aare.
  • Grund dafür ist die Versorgungssicherheit.
  • Bis auf 50 Prozent werden die Reaktoren aber reduziert.

Die beiden Atomreaktoren Beznau im Kanton Aargau werden mit Aarewasser gekühlt. Trotz zu warmer Wasssertemperaturen stellen sie mit zu einer Leistung von bis zu 50 Prozent Strom her – weiterhin. Das entschied das Bundesamt für Energie (BFE). Begründet wird dies mit der derzeitigen Versorgungsunsicherheit.

Axpo, Betreiber der Reaktoren in Döttingen AG, bestätigte dies am Montag auf Anfrage der Onlineportale von CH Media. Mediensprecher Noël Graber betonte, dass die Reaktoren gemäss Vorgaben betrieben würden.

AKW Beznau
Das AKW Beznau wird mit Wasser aus der Aare gekühlt. (Archivbild) - Keystone

Laut der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) bestehen bezüglich der Versorgungssicherheit Vorbehalte mit Blick auf den Winter. Das Bundesamt für Energie (BFE) erliess eine sogenannte Festellungsverfügung. Eine Verordnung des Bundes sieht vor, dass für Atomkraftwerke Ausnahmen gewährt werden können. Aus wichtigen Gründen wie Reaktorsicherheit, Versorgungssicherheit oder Netzstabilität ist dies vorgesehen.

AKW in Beznau hat tagsüber unterschiedliche Leistung

Daher werde die Leistung der beiden Reaktoren situativ auf bis zu 50 Prozent reduziert, hielt Graber fest. «Um den Wärmeeintrag so gering wie möglich zu halten.» Die Leistung der Reaktoren sei im Laufe des Tages unterschiedlich. Die Temperatur der Aare liege derzeit über 25 Grad Celsius.

Zum Schutz der Fische darf die Aare nach Einleiten des Kühlwassers die Temperatur von 25 Grad nicht überschreiten. Das legt der Bund fest. Ist dies der Fall, so muss die Leistung der Reaktoren reduziert werden. Wenn die Temperatur länger als drei Tage über der Marke liegt, müssen die Reaktoren heruntergefahren werden.

Der Spielraum wurde nach dem Hitzesommer 2018 geschaffen. Damals war die Aare-Temperatur bei den Reaktoren Beznau während mehrerer Tage teilweise deutlich überschritten gewesen.

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