

Ostumfahrung Bad Zurzach AG kostet 11,4 Millionen Franken mehr

Eine aktualisierte Endkostenprognose zeige, dass der vom Grossen Rat bewilligte Kredit für den Bau der Ostumfahrung Bad Zurzach nicht ausreiche, teilte der Regierungsrat am Freitag mit. Bereits im Mai 2020 hatte der Grosse Rat einen Zusatzkredit von 15,9 Millionen Franken bewilligt.
Der grösste Teil der neuen Mehrkosten sei auf die geologischen Verhältnisse zurückzuführen. Bei der Bauausführung seien die Felsoberfläche teilweise tiefer und eine nicht versickerungsfähige Schicht höher als erwartet angetroffen worden.
Dies habe eine Verlängerung der Bohrpfähle beziehungsweise den Bau eines zusätzlichen Versickerungsstrangs erfordert, hält der Regierungsrat in seiner Botschaft ans Parlament fest.
Die im Jahr 2021 aussergewöhnlich gestiegenen Materialpreisen hätten ebenfalls zu Teuerungen geführt. Weitere Mehraufwendungen seien im Rahmen der Verhandlung zu Einwendungen bei den Honorarkosten sowie durch höhere Landerwerbskosten infolge gestiegener Marktpreise entstanden.
Wegen der Corona-Pandemie und den notwendigen Hygienevorschriften entstanden gemäss Regierungsrat ebenfalls Mehrkosten. Weitere Gründe seien Behinderungen im Bauablauf infolge verspäteter Tieferlegung der Hochspannungsleitung sowie erhöhte Koordinations- und Informationsaufwendungen.
Zum Zeitpunkt des 2015 beantragten Zusatzkredits diente als Basis eine Endkostenprognose mit einer Reserve von rund 10 Prozent für Unvorhergesehenes und Kreditrisiko. Es zeigte sich in jüngster Zeit, dass damit insbesondere die Risiken des Baugrunds bei Grossprojekten mit Kunstbauten nicht ausreichend abgedeckt werden konnten, wie der Regierungsrat festhält.
Die Ostumfahrung Bad Zurzach lenkt den Nord-Südverkehr aus dem Ortskern. So wird der historische Flecken vom Durchgangsverkehr befreit und Bad Zurzach als regionaler Entwicklungsschwerpunkt und attraktiver Wohnort gestärkt.
Der durchschnittliche tägliche Verkehr von rund 9800 Fahrzeugen auf der Hauptstrasse und 11'000 Fahrzeugen auf der Promenadenstrasse ist seit Jahren eine starke Belastung für das regionale Zentrum am Rhein. Gemäss Verkehrsprognose wird die Belastung weiter steigen.
Die Bauarbeiten für die Ostumfahrung wurden Anfang 2020 gestartet und dauern voraussichtlich bis Sommer 2023.
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