Die Projektträgerschaft «Wilde Nachbarn Zug» führt von April bis Oktober 2022 das Freiwilligenprojekt «Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co» durch.
Ausblick über Steinhausen.
Ausblick über Steinhausen. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Wie die Gemeinde Steinhausen informiert, soll die Vernetzung der Gärten und Grünräume der Einwohner für Igel, Eichhörnchen und andere kleine Wildtiere verbessert werden.

Die Grünräume im Siedlungsraum bilden ein Mosaik aus den verschiedensten Lebensraumtypen, in denen eine Vielzahl von Wildtieren eine zweite Heimat gefunden haben. Dieses Mosaik wird jedoch von Strassen, Plätzen, Mauern und Zäunen unterbrochen und zerschnitten. Sie bilden Barrieren, die je nach Tierart schwer zu überwinden sind. Betroffen von solchen Hindernissen sind besonders kleinere Wildtiere wie etwa Igel.

Grosse Hürden für kleine Fussgänger

Da Igel kleine Fussgänger sind, werden Absätze, Mauern und Stufen ab circa 30 Zentimeter bereits zu einem Hindernis. Eichhörnchen legen kaum grössere Strecken am Boden zurück und sind daher für die Fortbewegung auf Bäume und Hecken angewiesen.

Aufgrund von Hindernissen und fehlender Korridore zu Umwegen gezwungen, halten sich Wildtiere länger in gefährlichen Bereichen wie Strassen auf und verlieren wertvolle Zeit, die sie für die Nahrungs-​ oder Partnersuche einsetzen könnten.  Um diesen Problemen entgegenzuwirken, sollen Barrieren verschwinden, Fallen entschärft werden und neue Korridore für Igel und Eichhörnchen entstehen.

Das Projekt «Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co.» setzt auf mehreren Ebenen an: Einerseits schafft es die Grundlagen zur Verbesserung der Vernetzung der Wildtiere im Siedlungsraum. Zusammen mit Freiwilligen aus der Bevölkerung werden Durchschlüpfe und Hindernisse für Igel und Eichhörnchen kartiert und so die Durchlässigkeit eines bestimmten Gebietes untersucht. Anderseits will es Hauseigentümer und Immobilienverwaltungen durch Öffentlichkeitsarbeit motivieren, Durchgänge zu schaffen und Grünräume für die kleinen wilden Nachbarn zugänglich zu machen.  

Durchgänge für Igel schaffen und melden

Hat jemand einen Durchgang oder Durchschlupf entdeckt, der von Igeln genutzt werden könnte – derjenige melde bitte seine Beobachtung auf der Plattform zug.wildenachbarn.ch. Die Gemeinde ist interessiert zu erfahren, wie durchlässig die einzelnen Gemeinden des Kantons Zug für kleine Wildtiere sind.

Bestehende und neu geschaffene Durchgänge können mit Plaketten sichtbar gemacht werden. Interessierte können diese per Email an zug@wildenachbarn.ch bestellen. Möchte jemand selbst einen Durchgang anlegen, sodass sein Garten für Wildtiere zugänglich wird? Inspiration findet man auf der Meldeplattform.

Freiwillige werden gesucht

Neben dem Melden von Wildtierbeobachtungen auf der Meldeplattform, haben Interessierte die Möglichkeit, aktiv beim Projekt mitzuarbeiten und mitzuhelfen, die Vernetzung für kleine Wildtiere im Siedlungsgebiet des Kantons Zug zu kartieren und zu verbessern. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, um mitzumachen.

Der Zeitpunkt des Einsatzes und die Anzahl Stunden, die aufgewendet werden, können zwischen Mai und August frei gewählt werden. «Wilde Nachbarn Zug» empfiehlt, mindestens vier bis fünf Einsätze à eine Stunde von Mai bis August 2022 zu planen. Alle Infos zum Freiwilligenprojekt erhält man am Informationsanlass oder bei Anouk Taucher, Wildtierbiologin, per E-mail oder telefonisch.

Projekt Wilde Nachbarn Zug

An der Projektträgerschaft «Wilde Nachbarn Zug» beteiligen sich der WWF Zug, Pro Natura Zug, der Zuger Vogelschutz, der Verein Lebensraum Landschaft Cham, der Kanton Zug und viele Zuger Gemeinden. Es sind dies namentlich: Baar, Cham, Hünenberg, Menzingen, Oberägeri, Unterägeri, Risch, Steinhausen, Walchwil und die Stadt Zug.

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