Ende 2019 beschloss der Arboner Stadtrat, die städtebauliche Qualität des Projekts Riva unter Berücksichtigung des ISOS prüfen zu lassen.
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Anstelle des ehemaligen Hotels Metropol möchte die Firma HRS das Projekt Riva realisieren. Einen Entscheid über die nächsten Schritte in diesem Projekt will der Arboner Stadtrat auf eine solide Basis stellen.

Deshalb entschied er Ende 2019, ein städtebauliches Gutachten in Auftrag zu geben. Während bei bereits bestehenden Gutachten das Hotel Metropol im Zentrum stand, soll nun die städtebauliche Qualität des Projekts Riva unter Berücksichtigung des ISOS (Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) beurteilt werden.

Unparteiische Fachfrau

Den Auftrag für das Riva-Gutachten hat der Stadtrat nun an Regula Iseli, Dipl. Architektin ETH SIA, vergeben. Iseli arbeitete von 1993 bis 2002 als selbständige Architektin und Partnerin in verschiedenen Bürogemeinschaften.

Parallel dazu war sie von 1994 bis 2002 als Assistentin an der ETH Zürich tätig. Von 2002 bis 2013 war Regula Iseli Projektleiterin der architektonischen Beratung beim Amt für Städtebau der Stadt Zürich sowie Geschäftsführerin des Baukollegiums der Stadt Zürich. Seit 2013 ist sie Dozentin für Architektur und Städtebau an der ZHAW, seit 2014 Co-Leiterin des ZHAW-Instituts Urban Landscape, und 2016 erhielt sie von der ZHF den Titel der Professorin.

Im Frühjahr 2020 bot der Stadtrat Arbon den involvierten Interessengruppen die Möglichkeit, zur geplanten Beauftragung von Regula Iseli und zum Fragenkatalog Stellung zu nehmen. Dabei wurde von einer Seite die Unbefangenheit der Architektin infrage gestellt.

Der Hintergrund: In der Jury, die 2013 das Projekt Riva zum Gewinner des entsprechenden Projektwettbewerbs bestimmte, sass auch der Architekt Stephan Mäder. Mäder war damals an der ZHAW tätig, zu der Regula Iseli im September 2013 als Dozentin stiess. Iseli hatte jedoch keine Berührungspunkte mit der Jurytätigkeit von Stephan Mäder.

Vor allem aber hat die ausgewiesene Fachfrau weder zur Firma HRS noch zu den anderen im Projekt Riva involvierten Interessengruppen einen persönlichen Bezug. Sie hat explizit bestätigt, dass sie keine der involvierten Personen persönlich kenne, geschweige denn je für sie gearbeitet habe. Der Stadtrat ist deshalb überzeugt, mit Regula Iseli eine kompetente und zugleich neutrale, nicht befangene Fachfrau als Gutachterin gefunden zu haben.

Gutachten soll im Spätsommer vorliegen

In ihrem Gutachten soll Regula Iseli das Projekt Riva städtebaulich beurteilen, auch im Vergleich zu möglichen Alternativen. Zentral ist die Frage nach der Vereinbarkeit des Projekts sowie möglicher Alternativen mit den Zielen des ISOS. Ergänzende Fragen der verschiedenen involvierten Interessengruppen wurden in den Fragenkatalog zuhanden Regula Iseli aufgenommen.

Die Erarbeitung des Gutachtens dürfte bis in den Spätsommer hinein dauern. Die Kosten dafür belaufen sich voraussichtlich auf rund 13'000 Franken. Wenn das Gutachten vorliegt, will sich der Stadtrat damit auseinandersetzen und darauf basierend über das weitere Vorgehen entscheiden.

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