Neue Impulse: Wie das Zentrum von morgen aussehen könnte
Fachleute von EspaceSuisse haben in Altdorf eine Stadtanalyse vorgestellt und fünf Ansätze präsentiert, wie das Zentrum belebt und weiterentwickelt werden kann.

Wie die Gemeinde Altdorf mitteilt, sind rund 70 Personen am Mittwoch, den 3. Dezember 2025, in die Aula Hagen gepilgert, um der Präsentation der «Stadtanalyse 2025» des Schweizerischen Verbands für Raumplanung und Umweltfragen EspaceSuisse beizuwohnen.
«Der Gemeinderat will drängende Herausforderungen wie den Strukturwandel in Gastronomie und Gewerbe, die touristische Entwicklung oder die Gestaltung des Nachtlebens im Zentrum von Altdorf angehen», erklärte Gemeindepräsident Sebastian Züst bei der Begrüssung. Erste Denkanstösse liefere der Aussenblick von EspaceSuisse.
Fünf Massnahmen für eine nachhaltige Entwicklung
In der Folge präsentierten Esther van der Werf und Florian Inneman von EspaceSuisse die Erkenntnisse aus der Stadtanalyse. «Im Grunde geht es darum, im Zentrum von Altdorf das Begegnen und Verweilen sowohl für Einheimische wie auch für Gäste attraktiver zu gestalten», sagte Esther van der Werf und strich fünf mögliche Entwicklungsmassnahmen hervor.
Sie regte an, den Lehnplatz als neues Zentrum zu positionieren, indem beispielsweise das Zeughaus umgenutzt wird. Es soll ein Angebot entstehen, das Publikum anzieht und für mehr Frequenzen sorgt.
Vom Fotohalt zum Aufenthaltsort
Verbesserungspotenzial machen die Fachleute von EspaceSuisse auch beim Rathausplatz aus. «Das Telldenkmal, ein Monument von nationaler Bedeutung, nutzen Touristen aktuell für wenig mehr als einen kurzen Fotohalt», so van der Werf.
«Was soll der Rathausplatz sein? Eine Busdrehscheibe? Oder ein Platz zum Verweilen?» Die mit dem Wakkerpreis 2007 ausgezeichnete Baukultur Altdorfs, die Sakralbauten und das Rathaus als Symbol des politischen Zentrums von Uri böten doch noch mehr zum Sehen und Erleben. Wichtig sei, die verschiedenen Plätze und Ecken im Zentrum zu vernetzen.
Am gleichen Strang ziehen
Der Fussballplatz hinter der Hellgasse besitzt aufgrund seiner Lage ebenfalls eine interessante Bedeutung für den Ortskern und könnte eine ergänzende Nutzung ins Zentrum bringen, führte Esther van der Werf weiter aus.
«Hier macht eine Entwicklung hin zu einem öffentlichen Grünraum oder einer touristischen Nutzung Sinn, etwa durch mehr Übernachtungsmöglichkeiten im Zentrum.»
Zusammenarbeit als Schlüssel
Florian Inneman betont, dass es bei der Zentrumsentwicklungen zentral sei, dass alle Akteure – von der Politik über die Gastronomie, den Detailhandel und den Tourismus bis hin zu den Liegenschaftseigentümerinnen und –eigentümern. – am gleichen Strang ziehen.
Er erwähnte Beispiele von Ortschaften, in denen die Gemeinde oder Private etwa in Form von Genossenschaften aktiv bei Liegenschaften mitmischen, um die gewünschte Nutzung sicherzustellen.
Gemeindevizepräsident Ruedi Bomatter zog nach der Präsentation das Fazit, dass Altdorf über ein grosses touristisches Potenzial verfügt, dass nicht genügend in Wert gesetzt werde. In dem Sinne tut Handeln Not.
Mitdenken erwünscht
Eine kleine Umfrage bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie die nachfolgende angeregte Diskussion zeigte, dass der Bedarf für eine Weiterentwicklung des Dorfzentrums von den Anwesenden durchaus anerkannt wird.
Der Wille, das Projekt «Altdorf neu erfinden» anzugehen, ist da. Zum Schluss gab Ruedi Bomatter einen Ausblick auf die nächsten Schritte: «Im Projekt ‹Altdorf neu erfinden› wollen wir mit Ihnen zusammen ein Zukunftsbild und eine Nutzungsstrategie für das Altdorfer Zentrum erarbeiten. vParallel dazu läuft die Gesamtrevision der Nutzungsplanung. Beide Projekte greifen ineinander und sollen aufeinander abgestimmt werden.»
Der Prozess für das Zukunftsbild startet im ersten Quartal 2026. Interessierte Personen, die sich in der Begleitgruppe engagieren möchten, können sich schon jetzt bei der Gemeinde melden.










