Budget 2026 mit Überschuss sichert wichtige Investitionen
Affoltern budgetiert 2026 einen Überschuss von 2,5 Millionen Franken. Die hohen Investitionen können jedoch nur teilweise aus eigenen Mitteln gedeckt werden.

Wie die Stadt Affoltern am Albis berichtet, hat der Stadtrat das Budget für das Jahr 2026 verabschiedet. Dieses sieht einen Ertragsüberschuss von rund 2,5 Millionen Franken vor.
Gleichzeitig werden Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen von 22,4 Millionen Franken geplant. Beim Finanzvermögen sind keine Investitionen vorgesehen.
Der Gesamtsteuerfuss (inklusive Sekundarschule) bleibt stabil bei 122 Prozent. Trotz des geplanten Ertragsüberschusses lassen sich die Investitionen nur teilweise aus eigenen Mitteln bezahlen.
Ertragsüberschüsse helfen Investitionen zu finanzieren
Die Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2024 setzte mit der Genehmigung des Budgets 2025 den Steuerfuss der Stadt Affoltern am Albis auf 101 Prozent fest – vier Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Dies entspricht Mindereinnahmen im Budget 2026 von 1,12 Millionen Franken.
Die Herausforderung für das Budget 2026 bestand daher darin, bei gleichbleibendem Steuerfuss einen Ertragsüberschuss zu erzielen. Dieser ist notwendig, um die Zunahme der Schulden infolge der hohen Investitionen zu bremsen.
In mehreren Runden wurden alle Aufwendungen und Erträge mehrfach durch die Abteilungen und den Stadtrat kritisch überprüft. Zahlreiche Wünsche, die nicht zwingend notwendig waren, mussten gestrichen werden.
Dank dieser umfassenden und konsequenten Priorisierung konnte das definierte Ziel erreicht werden: Sowohl für das Budgetjahr als auch für die kommenden Planjahre sind weiterhin Ertragsüberschüsse zu erwarten.
Fachbereich Asyl wird aufgebaut
Das Budget 2026 sieht bei einem Gesamtaufwand von 114'905'400 Franken und einem Gesamtertrag von 117'444'400 Franken einen Ertragsüberschuss von 2'539'000 Franken vor. Im Vergleich zum Budget 2025 ist der geplante Ertragsüberschuss 2026 rund 0,5 Millionen Franken höher.
Trotz des besseren Ergebnisses sind auf der Aufwandseite höhere Personalkosten in den Bereichen Immobilien, Soziales und Primarschule festzustellen.
Bis 2022 erfüllte die Stadt Affoltern am Albis die vom Kanton geforderte Asylquote durch das kantonale MNA-Zentrum Lilienberg, ohne dass weitere Asylsuchende aufgenommen werden mussten. Seither hat der Kanton Zürich die Quote laufend erhöht.
Gleichzeitig wurden die Bewohnerinnen und Bewohner im MNA-Zentrum reduziert. Die Stadt muss deshalb zusätzlich zum MNA-Zentrum aktuell 156 Personen aufnehmen und unterbringen. In der Abteilung Soziales und Gesellschaft wird aus diesen Gründen der Fachbereich Asyl aufgebaut, was zu einem höheren Personalaufwand führt.
Deutschförderung als zusätzlicher Kostenfaktor
In der Abteilung Immobilien wurde der Stellenplan erweitert, damit die anstehenden Grossprojekte sowie die Verwaltung der Wohnungen für Asylsuchende bewältigt werden können.
Bei der Primarschule steigt der Personalaufwand im Kindergarten und in den Tagesstrukturen. Insbesondere im Kindergarten entstehen Mehrkosten, da immer mehr Kinder ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen zusätzlichen Unterricht in Deutsch als Zweitsprache benötigen.
Auf der Ertragsseite sorgen höhere Steuererträge, insbesondere aus den Grundstückgewinnsteuern, sowie Mehreinnahmen aus Entgelten und Transfererträgen für eine positive Entwicklung.
Steigende Investitionsausgaben
Die grössten Ausgaben im Investitionsprogramm 2026 sind das geplante neue Infrastrukturgebäude mit Sanierung und Erweiterung der Sportanlage im Moos, das Schulhaus Wolhusen, welches sich aktuell in der Projektierungsphase befindet, sowie die Kläranlage Zwillikon, welche ab nächstem Jahr gesamthaft erneuert werden soll.
Die budgetierten Investitionen von 22'376'000 Franken können zu 40 Prozent durch eigene Mittel finanziert werden. Weil die Selbstfinanzierung von 8'877'500 Franken (inklusive Ertragsüberschuss von 2'539'000 Franken) für die Bezahlung aller Investitionen nicht ausreicht, resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von 13'498'500 Franken, was zu einer Zunahme der Schulden führen wird.
Der Stadtrat ist überzeugt, dass die geplanten Investitionen wesentlich zur Standortqualität beitragen. Sie sichern eine moderne Infrastruktur für Bildung, Sport und Umwelt. Um die Schuldenentwicklung langfristig zu stabilisieren, bleibt das Ziel bestehen, auch in den kommenden Jahren Ertragsüberschüsse zu erwirtschaften.