Affoltern am Albis investierte 2022 über 21 Millionen Franken
Wie die Gemeinde Affoltern am Albis mitteilt, schliesst sie die Jahresrechnung 2022 mit einem Ertragsüberschuss von 5'941'393,83 Franken ab.

Die Investitionsrechnung Verwaltungsvermögen umfasst sämtliche Investitionsausgaben und Investitionseinnahmen mit einer mehrjährigen Nutzungsdauer zur Schaffung von Vermögenswerten für die öffentliche Aufgabenerfüllung.
Zieht man die Investitionseinnahmen, zum Beispiel Beiträge, von den Investitionsausgaben ab, erhält man die Nettoinvestitionen, die im Jahr 2022 im Verwaltungsvermögen 21'404'065,98 Franken betrugen.
Budgetiert waren 25'894'000 Franken. Die Differenz ist auf Projekte zurückzuführen, welche aus zeitlichen Gründen verschoben werden mussten.
Die grössten Investitionen im Jahr 2022 sind der Ersatzneubau des Pflegeheims Seewadel mit 14.4 Millionen Franken und die Gesamterneuerung des Schulhauses Butzen mit 3,85 Millionen Franken.
69 Prozent der Nettoinvestitionen wurden aus eigenen Mitteln finanziert
Den Nettoinvestitionen von 21'404'065,98 Franken steht eine Selbstfinanzierung von 14'668'756,50 Franken gegenüber.
Diese setzt sich zusammen aus dem Ertragsüberschuss zuzüglich Abschreibungen. Die Selbstfinanzierung reicht aus, um 69 Prozent der Nettoinvestitionen aus eigenen Mitteln bezahlen zu können.
Die restlichen 31 Prozent beziehungsweise 6'735'309,48 Franken führen zu einer Verminderung der flüssigen Mittel.
Dadurch mussten im vergangenen Jahr keine neuen Darlehen aufgenommen werden.
Erfolgsrechnung mit fast sechs Millionen Franken Ertragsüberschuss
Die Jahresrechnung 2022 der Stadt Affoltern am Albis schliesst bei einem Gesamtaufwand von 92'399'433,80 Franken und einem Gesamtertrag von 98'340'827,63 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 5'941'393,83 Franken ab.
Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 1'840'900 Franken. Der Ertragsüberschuss wird dem Eigenkapital zugewiesen, wodurch sich dieses auf 35'825'207,75 Franken erhöht.
Das um 4'100'493,83 Franken bessere Ergebnis in der Erfolgsrechnung setzt sich zusammen aus den um 1'533'366,45 Franken höheren allgemeinen Steuererträgen, den um 1'789'617,20 Franken höheren Grundstückgewinnsteuererträgen und dem Bewertungsgewinn von 1'452'243,75 Franken eines Grundstückes im Finanzvermögen, das im Baurecht abgegeben wurde.
Kanton übernimmt 70 Prozent am anrechenbaren Teil der Zusatzleistunen
Das Stimmvolk genehmigte eine Gesetzesanpassung bei den Ergänzungsleistungen.
Der Stadtrat ging bei der Budgetierung davon aus, dass der Anteil des Kantons von bisher 44 Prozent auf 70 Prozent aller Kosten für die Ergänzungsleistungen ansteigt.
Im Rahmen der Rechnung musste festgestellt werden, dass der Kanton nur einen Kostenanteil von 70 Prozent am anrechenbaren Teil der ausbezahlten Zusatzleistungen übernimmt.
Anrechenbar sind höchstens 125 Prozent der durchschnittlichen Bruttokosten pro Kopf der Gesamtbevölkerung, während in Affoltern am Albis Bruttokosten pro Kopf von 721, 60 Franken ermittelt worden sind.
Effektiv werden knapp 60 Prozent der Kosten vom Staat getragen
Die durchschnittlichen Kosten liegen bei rund 500 Franken. Der anrechenbare Anteil von 125 Prozent beträgt 625 Franken.
An die Gesamtaufwendungen der Stadt Affoltern am Albis für Zusatzleistungen von insgesamt 9'037'361,06 Franken wird somit lediglich ein Staatsbeitrag von 5'407'100 Franken erwartet, was nur noch knapp 60 Prozent der Kosten ergibt.
Diese Einschränkungen führen zu einer Abweichung gegenüber dem Budget von 662'000 Franken.
Affoltern behält «Spitzenplatz» bei Nettoschulden
Die hohen Investitionen führen dazu, dass sich die Nettoschuld weiter erhöht. Die Nettoschuld errechnet sich aus dem Fremdkapital abzüglich Finanzvermögen.
Per Ende 2022 beträgt sie 43'720'715,35 Franken. Dies ergibt eine Nettoschuld pro Einwohner von 3491 Franken. Im Vorjahr waren es 2996 Franken pro Einwohner.
Mit dieser sehr hohen Nettoschuld pro Einwohner belegt die Stadt Affoltern am Albis derzeit einen «Spitzenplatz».
Im Kanton Zürich weisen nur die Städte Zürich und Winterthur sowie zwei andere Gemeinden eine höhere Nettoschuld auf, die erst dann abgebaut werden kann, wenn die Selbstfinanzierung höher ist als die Nettoinvestitionen.
Langfristige Schulden bleiben bei 70 Millionen Franken
Gerade deshalb ist es sehr wichtig, dass in der Erfolgsrechnung auch in den kommenden Jahren hohe Ertragsüberschüsse erreicht werden, denn mit tieferen Ertragsüberschüssen sinkt auch die Selbstfinanzierung, und damit würde die Lücke zu den Investitionen noch grösser, was zu einer noch stärker ansteigenden Nettoschuld führen würde.
Die Bilanzsumme der Stadt Affoltern am Albis per Ende 2022 beträgt 143'460'427,42 Franken, wovon 56'080'866,22 Franken Finanzvermögen und 87'379'561,20 Franken Verwaltungsvermögen sind.
Dem stehen ein Fremdkapital von 99'801'581,57 Franken sowie ein Eigenkapital von 43'658'845,85 Franken gegenüber. Die langfristigen Schulden verharren weiterhin auf 70 Millionen Franken.