Freispruch

Aargau: Grenadier-Rekrut brach komplett zusammen – Freispruch!

Redaktion
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Aarau,

Ein Rekrut brach bei einer Übung zusammen und wäre beinahe verstorben. Nun standen seine Vorgesetzten wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht vor Gericht.

rekrut marsch vorgesetzte freigesprochen
Bei einer Militärübung klagte ein Rekrut, dass er nicht mehr weitermarschieren könne. Er wurde von seinen Vorgesetzten gezwungen, obwohl er nicht mehr allein stehen konnte - trotzdem wurden sie freigesprochen, da sie nicht genug Macht hatten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während einer Übung im Hochsommer 2017 war ein Rekrut in schlechter Verfassung.
  • Seine Vorgesetzten befahlen ihm trotzdem, weiterzumarschieren.
  • Der 19-Jährige erlitt einen Hitzschlag und schwebte in Lebensgefahr.
  • Seine Vorgesetzten wurden nun, sechs Jahre danach, freigesprochen.

Ein 19-jähriger Rekrut brach 2017 während eines Marsches in der Hitze zusammen und lag vier Tage auf der Intensivstation. Drei seiner Vorgesetzten wurden wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht angeklagt, aber vom Militärgericht in Aarau freigesprochen.

Fehler seien nicht strafrechtlich relevant

Was ist passiert? Der junge Mann informierte damals seine Vorgesetzten, dass er nicht mehr weiterlaufen könne. Trotzdem wurde ihm befohlen, den Marsch fortzusetzen. Die Angeklagten argumentierten vor Gericht, sie wollten ihn lediglich motivieren.

Rekrut ohnmächtig vorgesetzte freigesprochen
Nach einer ganztägigen Schiessübung mussten die Rekruten bei hochsommerlichen Temperaturen einen Marsch absolvieren. - keystone

Laut Gerichtspräsident Kenad Melunovic hatten die drei Angeklagten nicht die Befehlsgewalt, den Marsch abzubrechen. Sie hätten zwar Fehler gemacht, diese seien jedoch strafrechtlich nicht relevant gewesen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Zudem habe ihnen das medizinische Wissen zur Einschätzung der Situation gefehlt.

Marschieren bis zur Ohnmacht

Der Vorfall ereignete sich nach einer ganztägigen Schiessausbildung bei intensiver Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen von rund 30 Grad Celsius. Aufgrund eines Navigationsfehlers geriet die Gruppe in einen steilen Aufstieg.

Sind Sie der Meinung, dass die Vorgesetzten verurteilt werden sollten?

Nach der Besteigung war der Rekrut sichtlich geschwächt und schwankte stark. Trotzdem wurde ihm befohlen, den Marsch fortzusetzen.

Brisant: Ohne Hilfe konnte er weder stehen noch gehen, weshalb er von Kameraden gestützt wurde. Er wurde schliesslich ohnmächtig und die Tage darauf intensivmedizinisch betreut.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Einspruch kann innerhalb von fünf Tagen erhoben werden.

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