Im Januar gab es wieder mehr Neuzulassungen von Autos. Bei alternativen Antrieben wie Elektroautos gibt es allerdings keine guten Nachrichten.
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Im Januar gab es wieder mehr Neuzulassungen von Autos. (Archiv) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/JAN WOITAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit dem Juni 2021 sind die Neuzulassungen von Autos gestiegen.
  • Der Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen an allen Neuzulassungen ging jedoch zurück.

Eine Trendwende ist es nicht, doch im Januar wurden wieder mehr Autos zugelassen als im Vorjahresmonat. Bei alternativen Antrieben wie Elektroautos gibt es allerdings keine guten Nachrichten.

184'112 Neuzulassungen verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im vergangenen Monat und damit rund 8,5 Prozent mehr als im Januar 2021. Dies teilt das Amt am Donnerstag mit. Lieferengpässe besonders bei Elektrobauteilen hatten der Branche im vergangenen Jahr schwer zugesetzt.

Allerdings bleibt die Lage trotz der leichten Erholung aus Sicht von Fachleuten angespannt. Die Neuzulassungen im Januar lägen um 25 Prozent unter dem Vor-Krisen-Niveau von Anfang 2020, teilte die Wirtschaftsberatung EY am Donnerstag mit. Es sei zudem der drittniedrigste Januar-Wert seit der Wiedervereinigung. «Eine Trendwende ist das also nicht», hiess es.

Trotz Neuzulassungen wenig Zeit zum Durchatmen

Ähnlich äusserte sich der Präsident des Verbandes des internationalen Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel. «Die Automobilbranche hat zu Jahresbeginn nur wenig Grund durchzuatmen», teilte er mit. Allerdings: «Für den weiteren Jahresverlauf ist das Erholungspotenzial gross, da die Auftragsbestände sehr hoch sind. Die Marktentwicklung hängt jedoch entscheidend davon ab, in welchem Umfang es gelingt, die Lieferfähigkeit zu verbessern», so Zirpel.

vollelektrische Autos
Die Zahl der Neuzulassungen von vollelektrischen Auto ist im Gegensatz zu den batterieelektrischen Fahrzeugen gestiegen. - dpa-infocom GmbH

EY wiederum sieht auch bei den Zulassungszahlen zu alternativen Antrieben «keine guten Nachrichten». Zwar stieg die Zahl der neu zugelassen vollelektrischen Autos im Januar um mehr als 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Vergleicht man allerdings den Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen an allen Neuzulassungen, so ging dieser zurück. Zwischen Dezember und Januar ist der Anteil um etwa zwei Prozentpunkte auf 11,3 Prozent gesunken.

Ein Riss durch die Branche

Die durchwachsenen Monatszahlen spiegeln sich auch in der Stimmung der Branche wider. Die deutsche Autoindustrie schätzt ihre Lage wieder positiver ein, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Ifo-Instituts zeigt. Allerdings geht ein Riss durch die Branche zwischen Herstellern und Zulieferern. Der Indikator für die Gesamtbranche stieg im Januar erstmals wieder auf nun 4,6 Punkte - nach 0,8 im Dezember.

«Während die Hersteller gut dastehen, liefen die Geschäfte der Zulieferer schlechter. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Hersteller ihre Preiserhöhungen gegenüber den Käufern durchsetzen konnten. Die Zulieferer jedoch bislang nicht.» Dies sagte Ifo-Experte Oliver Falck.

«Der Markt an Neuwagen ist leergefegt, deswegen können die Händler ihre Autos ohne Rabatte an die Endkunden verkaufen.» Durchweg positiv entwickelten sich die Geschäftserwartungen, die sowohl bei den Herstellern als auch bei den Zulieferern stiegen.

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