In der Bauindustrie ist Sand ein begehrter Rohstoff - doch längst nicht alle Vorkommen sind dafür geeignet.
Klimawandel
Eine Sanddüne in der Sahara. - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesanstalt untersucht Körner aus der Sahara und von Arabischer Halbinsel.

Wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR) am Dienstag nach einer Auswertung von Sandproben aus der Sahara und von der Arabischen Halbinsel mitteilte, ist Wüstensand dafür «offenkundig zu fein».

Aus diesem Feinsand lasse sich hochfester Beton, wie er etwa für Wolkenkratzer in Dubai benötigt wird, nicht herstellen, erklärte BGR-Sandexperte Harald Elsner. Die Bundesanstalt war angesichts des hohen Sandbedarfs in der Baubranche der Frage nachgegangen, ob sich Wüstensand zur Herstellung von hochwertigem Beton nutzen lassen könnte.

Das Golfemirat Dubai etwa hatte für den Bau des weltweit höchsten Gebäudes Burdsch Chalifa grosse Mengen Sand aus Australien importieren müssen. In Marokko wiederum hat der Bauboom zuletzt zur Zerstörung ganzer Strände durch illegalen Sandhandel geführt.

Weltweit ist Sand reichlich verfügbar - trotzdem drohen Engpässe bei der Verfügbarkeit des Massenrohstoffs und damit ein Anstieg der Baukosten. Auch für Deutschland hatte die Bundesanstalt im vergangenen Jahr vor einer möglichen Sand-Knappheit gewarnt. Grund dafür seien zunehmende Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Sand, unter anderem durch höhere Grundstückspreise.

Im Labor bestimmten die BGR-Experten nun die mineralogische Zusammensetzung sowie Form und Grösse der einzelnen Körner von Sanden aus Mauretanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Niger, Oman und verschiedenen Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate.

Das Ergebnis: Die Mineralkörner weisen meist eine gedrungene Form auf und sind etwas mehr abgerundet als deutsche Betonsande. Kugelige Sandkörner, die zum Bauen gar nicht geeignet sind, finden sich aber kaum. Auffällig ist den BGR-Experten zufolge aber die «geringe Korngrösse» der Wüstensande, die sie für hochfesten Beton ungeeignet machen. «Der Wind in der Sahara bläst offensichtlich meist konstant, aber nicht sehr stark, was grösstenteils nur zu Ablagerungen von Feinsand führt», erklärte Elsner.

Ad
Ad