Die Welthandelsorganisation prognostiziert für dieses Jahr ein globales Handelswachstum von 2,6 Prozent.
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Die Welthandelsorganisation prognostiziert für dieses Jahr ein weltweites Handelswachstum von 2,6 Prozent. (Archivbild) - Keystone

Der globale Warenhandel ist laut der Welthandelsorganisation (WTO) im Vorjahr um 1,2 Prozent geschrumpft, soll dieses Jahr aber voraussichtlich wieder um 2,6 Prozent wachsen. Damit zeichnete die Organisation in ihrer jüngsten Prognose am Mittwoch in Genf ein pessimistischeres Bild als noch im Oktober. Im Herbst letzten Jahres war die WTO noch von einem Wachstum von 0,8 Prozent für 2023 und von 3,3 Prozent für 2024 ausgegangen.

Hohe Energiepreise und die Inflation dämpften jedoch die weltweite Nachfrage nach Industriegütern. Die Importe gingen in den meisten Regionen zurück, am stärksten in den europäischen Ländern. Vergangenes Jahr schrumpften diese in Europa um 4,7 Prozent, die Exporte um 2,6 Prozent. Einzige Ausnahmen waren die Staaten, die Energieressourcen exportieren und ihre Einkäufe dank der Einnahmen aus den hohen Preisen in diesem Bereich unterstützten.

Schweiz gehört zu 20 wichtigsten Ländern

Aber auch die Schweiz konnte sowohl bei den Warenimporten um zwei Prozent als auch bei den Exporten um fünf Prozent zulegen. Sie gehört in beiden Kategorien zu den 20 wichtigsten Ländern. Die WTO-Fachleute erwarten, dass der Inflationsdruck dieses Jahr abnimmt.

Damit könnten Reallöhne steigen und die Nachfrage besonders in reicheren Ländern wieder anziehen, hiess es. Für 2025 prognostiziert die WTO ein globales Handelswachstum von 3,3 Prozent.

Risiken bleiben trotz positiver Prognose

Die Erholungsprognose steht jedoch unter Vorbehalt. Angesichts bewaffneter Konflikte, geopolitischer Spannungen und der Unsicherheit über wirtschaftspolitische Massnahmen «überwiegen die Abwärtsrisiken», warnte die WTO.

Ihre Fachleute wiesen etwa auf die Probleme auf den zwei wichtigsten Seehandelsrouten im Roten Meer und dem Panamakanal hin. Sowie auch auf die Spannungen zwischen den USA und China. Beide Länder führen die Rangliste der weltgrössten Export- und Importländer an.

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