Die 2022 anstehenden Dividendenzahlungen für das Geschäftsjahr 2022 dürften nach einem Corona-Knick wieder höher ausfallen. So werden viele Unternehmen gemäss Analysten-Prognosen nach einem Verzicht wieder eine Dividende ausschütten oder die temporäre Kürzung rückgängig machen. Dies zeigt eine Datenanalyse der Nachrichtenagentur AWP.
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Der Schweizer Leitindex SMI. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bann der Corona-Pandemie liessen viele Unternehmen im Frühjahr Vorsicht walten.

Um ihre Liquidität zu schützen und ein Polster für unsichere Zeiten zu haben, kürzten sie die Ausschüttung oder setzten sie gar vollständig aus. Mit der Verbesserung der globalen Konjunktur sollte nun wieder eine Normalisierung einsetzen.

Geht es nach den Erwartungen der Analysten, werden unter anderem die Industrie-Unternehmen Autoneum, Bobst und Rieter sowie der Baukonzern Implenia für das Geschäftsjahr 2021 wieder eine Dividende zahlen. Substanzielle Erhöhungen um rund 30 Prozent werden von Georg Fischer und Stadler erwartet - allerdings dürften beide Unternehmen das Vorkrisenniveau damit noch nicht erreichen.

Bei anderen Industriegesellschaften wie Bucher, Huber+Suhner, Forbo, Kardex und SFS sollten die Ausschüttungen gemäss Prognosen dagegen bereits wieder über das Level von vor der Krise angehoben werden. Kräftige Zuwächse werden zudem bei Tecan, Sika und Burckhardt erwartet, die bereits in den vergangenen Jahren ihre Dividenden angehoben haben.

Auf einen grossen Sprung bei der Dividende für 2021 können nach einem guten Geschäftsgang Investoren des Logistikkonzerns Kühne+Nagel hoffen. Die Experten rechnen im Schnitt mit einer Ausschüttung, die um etwa 70 Prozent über dem Vorjahr liegt. Auch für den Dentaltechniker Straumann bestehen in der Analystengemeinde teilweise hohe Erwartungen.

Ein starker Anstieg wird auch bei den im Halbleiterbereich tätigen Comet, Inficon und VAT prognostiziert. Zuverlässige Dividenden-Erhöher wie Nestlé und Givaudan, sowie die Pharmakonzerne Novartis und Roche dürften auch in diesem Jahr nicht von ihrer Gewohnheit abrücken. Weiter sollten sich die Ausschüttungen von Swatch und Richemont aus dem Uhren- und Luxusgüterbereich wieder normalisieren.

Bei Versicherern werden von Swiss Life, Zurich, Baloise und Helvetia im Durchschnitt Erhöhungen im Bereich von 5 bis 8 Prozent vorausgesagt. Beim Rückversicherer Swiss Re wird trotz einem naturkatastrophenreichen Jahr 2021 im Durchschnitt mit einer Anhebung um 2,5 Prozent gerechnet.

Auch die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS sollten gemäss Einschätzung der Analysten für das Jahr 2021 mehr ausschütten als im Vorjahr. Deutlich prononciertere Erhöhungen werden aus dem Sektor von Partners Group, Julius Bär und VZ Holding erwartet.

In Stein gemeisselt seit Jahren scheint die 22-Franken-Dividende bei Swisscom. Auch für die Immobilienunternehmen gehen die Experten mehrheitlich von einer stabilen oder nur einer leicht erhöhten Gewinnausschüttung aus. Zu Kürzungen sollte es gemäss den Prognosen nur bei Unternehmen kommen, bei denen eine Sonder- oder Doppelausschüttung wegfällt, etwa bei Calida, Ypsomed, Zug Estates und Arbonia.

Für die Auswertung wurden aus dem AWP-Analyser jeweils der Durchschnitt der aktuellsten Schätzungen für die Dividende pro Aktie (DPS) für 2021 mit der für das letzte Geschäftsjahr tatsächlich ausbezahlten Dividende verglichen. Insgesamt flossen Schätzungen für 85 an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen mit ein.

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