Schweizer essen weniger Fleisch. Der globale Trend ist anders. Vielerorts zieht die Fleisch-Nachfrage massiv an. Mit negativem Einfluss auf die Umwelt.
Fleisch
Die Lust nach Fleisch nimmt nicht ab. - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer konsumieren immer weniger Fleisch.
  • Global zieht die Fleisch-Produktion deutlich an.
  • Chinesen essen vermehrt Rindfleisch, was die Umwelt stärker belastet.

Schweizer vertilgen immer weniger Fleisch. Waren es 1987 noch 60,5 Kilo, sind es aktuell rund 50 Kilo. Tendenz sinkend.

Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Manche reduzieren den Fleischkonsum aus gesundheitlichen Gründen, andere wegen der Umwelt. Fakt ist: Die Fleischproduktion braucht viele Ressourcen.

Fast vier Fünftel der globalen Landwirtschaftsfläche wird heute für Tierproduktion verwendet. Mit eingerechnet ist die Fläche für Futteranbau.

Die Nachfrage nach Fleisch steigt insgesamt, wie eine Recherche des «Economist» zeigt. Global ist seit 2007 der Fleischkonsum jährlich um 1,9 Prozent Fleischkonsum gewachsen. Die Nachfrage nach Milchprodukten nahm pro Jahr gar um 2,1 Prozent zu.

Chinesen haben vermehrt Lust auf Rindfleisch

Treiber war lange China. Vertilgten Chinesen 1961 noch vier Kilo Fleisch, sind es heute 62 Kilo. Jedes zweite Schwein der Welt wird in China verspeisen. Wegen dem Fleisch-Hunger muss das Land jährlich 100 Millionen Tonnen Sojabohnen importieren.

Chinesen schwenken vermehrt vom Schweinefleisch auf Rindfleisch um. Letztes Jahr hat China Brasilien den zweiten Platz weggeschnappt. Nur in den USA wird mehr Rindfleisch konsumiert.

Fleisch Rindfleisch
Schweizer Rindfleisch ist nicht zwingend ökologischer als Importfleisch. - AFP/Archiv

UN rechnet, dass alleine die Zahl von Wiederkäuer von aktuell 4,1 Milliarden Tieren 2050 auf 5,8 Milliarden steigen wird.

Die Rindfleischproduktion schadet der Umwelt merklich mehr. Laut Forschern verbraucht die Herstellung von Rindfleisch drei Mal mehr Tierfutter und stösst fünf Mal mehr CO2 aus, als Schweinefleischproduktion.

In China verschiebt sich allerdings die Nachfrage. Getrieben wird der Fleisch-Konsum heute von Indien: Pro Kopf wird dort aktuell vier Kilo Fleisch vertilgt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Milchprodukten massiv.

Mega-Nachfrage nach Milch

Laut OECD wird Indien 2027 jährlich 244 Tonnen Milch produzieren, heute sind es 174 Millionen Tonnen. Sind die Kühe alt, wird ihr Fleisch im Ausland gegessen, hauptsächlich Vietnam und China.

Wachstum auch in Afrika. Aktuell leben dort 23 Prozent aller Kühe. Hingegen produziert der Kontinent nur 10 Prozent des globalen Rindfleischs und 5 Prozent der Milch.

Die Ausbeute dürfte künftig besser werden, wodurch die Gesundheit der Bevölkerung steigt. Fleisch ist gerade in trockenen Regionen eine gute Quelle für Vitaminen und Mineralien. Experten erwarten aber nicht, dass Afrika auch künftig das Klima nicht so belasten wird wie der Westen oder China.

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