Der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt führt kein Weizen mehr aus: Der Exportstopp Indiens lässt die Preise für das Getreide in die Höhe schnellen.
Weizen
Weizenfeld. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indien hat am Samstag ein Exportverbot von Weizen verkündet.
  • Als Reaktion darauf hat der Preis für das Getreide deutlich zugelegt.
  • Das asiatische Land ist der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt.

Der Preis für das Brotgetreide Weizen ist am Montag auf einen neuen Rekord gestiegen. Im europäischen Handel an der Börse Euronext kostete eine Tonne Weizen am Morgen 435 Euro. Grund ist das am Samstag von Indien verkündete Exportverbot von Weizen.

Indien ist der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt – 2021 waren es 110 Millionen Tonnen – und verfügt über grosse Vorräte. Die Regierung in Neu Delhi hatte das Exportverbot mit den Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle auf die Ernte begründet. Die Ertragsschätzung für dieses Jahr wurde bereits nach unten korrigiert. Die Regierung will die Versorgungssicherheit im Land gewährleisten.

Ukraine-Krieg sorgt für Weizen-Knappheit

Handelsminister BVR Subrahmanyam betonte aber, dass Ausfuhren mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung weiter erlaubt seien: «Wir wollen nicht, dass Weizen unreguliert verkauft wird und dann entweder gehortet oder nicht in dem von uns erhofften Sinne genutzt wird: nämlich die Nöte verletzlicher Staaten und verletzlicher Menschen zu lindern.»

Der Ukraine-Krieg hat zur Verknappung von Weizen auf dem Weltmarkt geführt und damit zu stark steigenden Preisen. In der Ukraine lagern nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums 20 Millionen Tonnen Getreide, die angesichts blockierter Lieferwege und Häfen nicht exportiert werden können. Weitere bis zu 40 Millionen Tonnen Getreide könnte die kommende Ernte bringen. Der Krieg verhindert aber vielerorts die Aussaat.

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