Die EPFL Valais-Wallis in Sitten wollen in der Herstellung von Wasserstoff auf fossile Brennstoffe verzichten und bauen einen Prototyp zur Gewinnung aus Wasser.
Wasserstoff
Wasserstoff ist zwar eine saubere Energiequelle, doch seine Gewinnung benötigt Energie aus fossilen Brennstoffen. Das EU-Projekt Prometeo zielt auf Wasserstoff-Herstellung mit erneuerbaren Energien. Die EPFL Sion arbeitet an diesem Projekt unter italienischer Leitung mit (Symbolbild EPFL). - sda - EPFL Sion
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die saubere Herstellung von Wasserstoff ist Teil der Klimaziel-Strategie von Prometeo.
  • Die EPFL Valais-Wallis in Sitten machen mit und wollen auf fossile Brennstoffe verzichten.
  • Dazu bauen sie einen Prototyp zur Gewinnung von Wasserstoff aus Wasser.

Wasserstoff gehört als saubere Energiequelle unabdingbar zur Klimaziel-Strategie. In der Herstellung ist Wasserstoff derzeit aber noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Das EU-Projekt Prometeo will das ändern. Die EPFL Valais-Wallis in Sitten arbeitet mit.

Die Walliser wollen in der Herstellung des Wasserstoffs fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle durch Solarenergie ersetzen. Sie bauen an einem Prototyp, der mittels Elektrolyse Wasserstoff aus Wasser gewinnt - das «H» in H2O.

Aber anstatt Wasser in seiner flüssigen Form wird das neue System die Technologie der Dampf- und Festoxidelektrolyse (SOE) nutzen. Diese erfordert Temperaturen von über 700° Celsius. Die für den Betrieb des Prototyps benötigte Wärme und Energie wird vollständig aus Sonnenenergie gewonnen.

Ein Drittel Strom bei der Herstellung von Wasserstoff eingespart

Da Sonneneinstrahlung eine unbeständige Quelle ist, entwickeln die EPFL-Ingenieure eine Strategie, um die Stromversorgung konstant zu halten. Dies mit möglichst wenig Energie aus dem Stromnetz. Statt des immer noch mehrheitlich aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Netzstroms sollen gespeicherte erneuerbare Energien den Herstellungsprozess versorgen.

Dabei wird ein Drittel des normalerweise für die Gewinnung von Wasserstoff benötigten Stroms bereits durch den Einsatz der Dampfelektrolyse eingespart. Das erklärt Projektgruppenleiter Jan van Erle in einer Mitteilung vom Freitag.

«Der eigentliche Vorteil der Festoxidtechnologie ist aber, dass sie auch reversibel ist. Das heisst, sie kann bei Bedarf Strom erzeugen, der dann ins Netz eingespeist wird». Durch dieses Geben und Nehmen werden Leerläufe, wie sie bei Flüssigwasser-Elektrolyseuren vorkommen, vermieden.

Klimaziele werden durch erneuerbare Energien erreicht

Prometeo wird von der italienischen Nationalagentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (ENEA) koordiniert. Diese leitet ein interdisziplinäres Konsortium aus neun europäischen Organisationen, darunter die EPFL.

Das auf dreieinhalb Jahre angelegte Projekt wurde von der Europäischen Kommission mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Es soll dazu beitragen, die Klimaziele der Kommission für 2030 und 2050 zu erreichen. Insbesondere durch die Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien in Industrien, die viel Wasserstoff verbrauchen. Dazu gehören die Petrochemie, die Metallurgie, die Ammoniak- und Methanolsynthese und die Wasserstoff-Brennstoffzellenindustrie.

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