Warren Buffett veröffentlichte die Quartals- und Jahreszahlen seiner Investmentgesellschaft. Während der Pandemie startete er richtig durch.
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Der Grossinvestor Warren Buffett. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berkshire Hathaway kauft Aktien für fast 25 Millionen Dollar zurück.
  • Der Nettogewinn der Investmentgesellschaft wurde zum Jahresende stark gesteigert.

Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat im Corona-Jahr 2020 für mehr Geld als je zuvor eigene Aktien zurückgekauft. Insgesamt gab das Konglomerat 24,7 Milliarden Dollar für diese Art der Kurspflege aus. Das geht aus dem von Berkshire Hathaways am Samstag veröffentlichten Jahresbericht hervor.

Im vierten Quartal steckte die Holding des 90-jährigen Starinvestors 9,0 Milliarden Dollar in eigene Anteilscheine. Das entsprach fast exakt dem Rekordvolumen aus dem vorherigen Vierteljahr. Den Nettogewinn konnte Berkshire Hathaway zum Jahresende kräftig steigern.

Warren Buffett startet durch

Während viele andere Unternehmen ihre Aktienrückkäufe wegen knapperer Mittel in der Corona-Pandemie einschränkten, startete Warren Buffett erst so richtig durch. Angesichts der enormen Geldreserven, auf denen Berkshire Hathaway sitzt, ist allerdings auch keinerlei Zurückhaltung nötig. Zum Jahresende verfügte das Konglomerat über liquide Mittel von 138,3 Milliarden Dollar, im Schlussquartal sank der Cash-Bestand um fünf Prozent.

Warren Buffett hat nie einen Hehl draus gemacht, dass er lieber in Beteiligungen investieren würde als in Aktienrückkäufe. Jedoch findet er keine geeigneten Übernahmeziele.

Brief an Aktionäre veröffentlicht

Berkshire steigerte den Nettogewinn im vierten Quartal um 23 Prozent auf 35,8 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr sank das Ergebnis um fast die Hälfte auf 42,5 Milliarden Dollar. Das sagt jedoch wenig über das tatsächliche Geschäft aus. Denn seit einer Umstellung der Buchhaltungsregeln müssen auch unrealisierte Investmentgewinne und -verluste ausgewiesen werden.

Neben den Quartals- und Jahreszahlen veröffentlichte Buffett auch seinen an den Finanzmärkten stets mit Spannung erwarteten Brief an die Aktionäre. Zu kontroversen Themen wie Politik oder Pandemie äusserte sich die Investmentlegende nicht direkt. Buffett bekräftigte einmal mehr seinen Glauben an die US-Wirtschaft und riet Investoren: «Wettet niemals gegen Amerika».

Das «Orakel von Omaha»

Zu Berkshire Hathaway gehören an die 90 Unternehmen, hinzu kommen diverse Aktienpakete börsennotierter Grosskonzerne wie Coca-Cola oder Apple. Der iPhone-Riese zählt zu Buffetts grössten Favoriten, sein 5,4-prozentiger Anteil am Konzern war zuletzt immense 120 Milliarden Dollar wert. Dies, obwohl er die Beteiligung zuletzt etwas reduziert hatte.

Der wegen seines Riechers für lukrative Geldanlagen das «Orakel von Omaha» genannte Börsenguru führt das Konglomerat seit über 50 Jahren. «Forbes» schätzte Buffetts Privatvermögen zuletzt auf rund 92 Milliarden Dollar, womit er der viertreichste Mensch der Welt ist. Trotz der enormen Aktienrückkäufe legten Berkshires Aktien 2020 nur um 2,4 Prozent zu. Das ist weit weniger als der US-Leitindex S&P 500 insgesamt.

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