VW stärkt das Batteriegeschäft. Der deutsche Autobauer konnte den Batterie-Entwicklungschef von Apple gewinnen. Wer Marktführer wird, ist offen.
VW
Fabrikgelände von VW in Wolfsburg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • VW sieht seine Zukunft im Batteriegeschäft.
  • Um dieses zu stärken, verpflichtet der Autobauer Apple-Batteriespezialist Soonho Ahn.
Ad

Freude bei VW: Für den milliardenschweren Ausbau seines Batteriegeschäfts hat der Volkswagen-Konzern weitere Führungskräfte bei Rivalen aus der Tech- und Autobranche abgeworben. Unter anderem heuert der Batterie-Entwicklungschef von Apple, Soonho Ahn, bei den Wolfsburgern an. Wann genau der Südkoreaner beim grössten europäischen Fahrzeughersteller startet, ist aber noch nicht klar.

Top-Personalie

VW bestätigte die Top-Personalie am Donnerstag auf Anfrage. Beim Konkurrenten BMW gehen die Niedersachsen ebenso auf Expertenfang. Von dort soll Jörg Hoffmann kommen, zuletzt spezialisiert auf Feststoffzellen-Technik. Zuvor hatte auch das «Manager-Magazin» über die Wechsel berichtet.

Vor allem die Verpflichtung Ahns wird sowohl in der IT- als auch in der Autoindustrie Aufsehen erregen. VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in den amerikanischen und asiatischen Technologieriesen die im Kern wichtigsten Wettbewerber der nächsten Jahre. Das gelte vor allem bei der weiteren Vernetzung der Mobilität und beim autonomen Fahren.

Aber auch die weitere Optimierung der Batterietechnik und der Bau eigener Zellwerke gelten als entscheidende Kompetenzen; zumal im Wettrennen mit Tesla. Im September hatte Volkswagen gerade erst Sebastian Wolf vom chinesischen Batteriezellproduzenten Farasis engagiert.

Apple setzt Wettbewerber unter Druck

Im Fall von Apple kommt hinzu, dass das geheimnisumwitterte eigene Autoprojekt «Titan» die traditionellen Hersteller unter Druck setzt. Die Kalifornier sollen zudem ein Auge auf die südkoreanischen Anbieter Kia und Hyundai geworfen haben. Sie sollen Apple bei der weiteren Entwicklung eines «iCar» unterstützen. Ahn arbeitete unter anderem auch bereits in führenden Rollen bei Samsung und LG.

Ziele sind höhere Reichweiten und ein schnelleres Laden. Im Feststoff- Bereich hat VW in die US-Firma Quantumscape investiert – auch hier wird ein mögliches Zellwerk in Salzgitter erwogen. Ein Börsengang der Batteriesparte gilt als denkbare Option für die weitere Finanzierung.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HyundaiSamsungTeslaAugeWolfKiaAppleBMWVolkswagen