Nach den jüngsten Enthüllungen um die systematische Unterdrückung der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang hat der Automobilhersteller VW den Produktionsstandort seines Werkes in der Provinzhauptstadt Urumqi verteidigt.
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VW erhält keine Investitionsgarantie. Robert Habeck will angesichts der Menschenrechtslage keine Projekte in Xinjiang absichern. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Autohersteller: «Gehen davon aus, dass kein Mitarbeiter unter Zwang arbeitet».

Die Entscheidung für die seit 2013 bestehende Fabrik sei «auf Grundlage rein wirtschaftlicher Überlegungen gefällt» worden, erklärte der Konzern am Dienstag.

Alle Mitarbeiter des Werks besässen einen direkten Arbeitsvertrag mit dem Joint Venture von VW und dem chinesischen Konzern Saic, Saic Volkswagen. «Wir gehen davon aus, dass kein Mitarbeiter unter Zwang arbeitet», betonte VW weiter. VW gehe von einer weiteren wirtschaftlichen Stärkung Westchinas aus und halte daher weiterhin an dem Werk in Urumqi fest, erklärte das Unternehmen. Überdies werde das Engagement von VW in der Region ausgeweitet.

Der Autohersteller aus Wolfsburg war nach den internationalen Medienenthüllungen vom Sonntag über die unmenschlichen Bedingungen, unter denen Angehörige der Uiguren und anderer Minderheiten in Xinjiang inhaftiert und überwacht werden, in die Kritik geraten. Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb, Saic Volkswagen habe ein Abkommen «mit einer paramilitärischen Truppe, die eine treibende Kraft hinter den Internierungen sein soll», geschlossen. Kritikern zufolge «mache der Konzern sich mitschuldig an einem der wohl grössten Menschenrechtsverstösse dieser Zeit», schrieb die Zeitung weiter.

VW betonte, alle Mitarbeiter nach Qualifikation einzustellen - «unabhängig von Alter, religiöser Überzeugung oder ethnischer Zugehörigkeit». In dem VW-Werk in Urumqi seien rund 25 Prozent der 650 Mitarbeiter Angehörige von Minderheiten. Dies entspreche dem Anteil der Minderheiten in der Stadt.

«Volkswagen ist sich der Lage in der Region bewusst», erklärte das Unternehmen. «Wir beobachten die Entwicklungen und beziehen uns dabei auf die öffentlich zugänglichen Berichte der Vereinten Nationen.» Ziel von VW sei es, «dass mit Arbeitsplätzen für alle Volksgruppen das soziale Umfeld für die Menschen in Urumqi verbessert» werde.

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