Von Wirecard: Bafin-Mitarbeiter handelten vermehrt mit Aktien

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Deutschland,

Vor dem Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard handelten Bafin-Mitarbeiter vermehrt mit den Papieren des Unternehmens.

Wirecard-Sitz in Aschheim bei München
Wirecard-Sitz in Aschheim bei München - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Wirecard-Skandal handelten Bafin-Mitarbeiter vermehrt mit Wirecard-Aktien.
  • Im ersten Halbjahr 2020 gingen 2,54 Prozent der privaten Bafin-Geschäfte auf Wirecard.

Beschäftigte der Finanzaufsichtsbehörde Bafin haben in den Monaten vor dem Wirecard-Skandal verstärkt mit Aktien des Münchner Finanzdienstleisters gehandelt. Im ersten Halbjahr 2020 seien 2,54 Prozent aller gemeldeten privaten Finanzgeschäfte von Bafin-Mitarbeitern auf Geschäfte mit Wirecard-Papieren zurückgegangen. Dies sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin. Im Jahr 2019 wären dagegen 1,7 Prozent aller privaten Finanzgeschäfte von Bafin-Beschäftigten auf Wirecard entfallen.

Die Volatilität sei jedoch «nicht auffällig» und müsse im Zusammenhang mit der Entwicklung der Wirecard-Aktie gesehen werden, sagte der Sprecher. Wirecard sei einer der «umsatzstärksten Werte» gewesen. Es sei daher «normal, dass ein Anleger darauf reagiert».

Bafin Frankfurt
Der Sitz der Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). - dpa

Es sei zudem «nicht ungewöhnlich», dass Mitarbeiter der Finanzaufsicht mit Aktien handeln, führte der Sprecher aus. Allerdings seien sie verpflichtet, die Geschäfte anzugeben. Diese Pflicht werde auch kontrolliert. Es würden «natürlich alle Prozesse» überprüft und dann «Schlüsse» daraus gezogen.

Wirecard meldete Insolvenz an

Die Bafin war im Zuge des milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandals unter starken Druck geraten. Kritiker warfen der Behörde vor, lange Zeit nicht entschieden genug Betrugshinweisen bei Wirecard nachgegangen zu sein.

Der Finanzdienstleister hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen: In der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, seien nicht auffindbar.

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