Das Coronavirus hinterlässt auch bei grossen Unternehmen Spuren. Staatliche Hilfe lehnt der Autokonzern VW trotzdem ab.
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Volkswagen will in der Coronavirus-Pandemie ohne staatliche Finanzhilfen auskommen. - sda - KEYSTONE/EPA/UWE MEINHOLD
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Das Wichtigste in Kürze

  • VW will in der Corona-Krise auf staatliche Finanzhilfen verzichten.
  • Der Konzern verfüge über «einen starken Cash-flow und eine ordentliche Nettoliquidität».
  • Kurzarbeitergeld hingegen wird VW in Anspruch nehmen.

Volkswagen will in der Coronavirus-Pandemie ohne staatliche Finanzhilfen auskommen. «Aus heutiger Sicht schliesse ich das aus», sagte Finanzchef Frank Witter der «Börsen-Zeitung» vom Freitag.

VW - Frank Witter
Frank Witter, Finanzvorstand der Volkswagen AG, nimmt an der Jahrespressekonferenz der Volkswagen AG teil. - dpa

Der Konzern verfüge «im Autobereich über einen starken Cash-flow und eine ordentliche Nettoliquidität». Dafür sei im vergangenen Jahr die Basis gelegt worden. Kurzarbeitergeld hingegen wird VW in Anspruch nehmen. Wegen Lieferengpässen und einem Absatzschwund wollen die Wolfsburger dies für rund 80'000 Beschäftigte beantragen.

Auszahlungen reduzieren, Investitionen überprüfen

Trotz der Reserven geht es VW in der Krise darum, das Geld zusammenzuhalten. Dazu gehört laut Witter, Auszahlungen zu reduzieren, sämtliche Programme, Investitionen, Beraterleistungen und anderes einer sehr kritischen Überprüfung zu unterziehen. Neue Beteiligungsverkäufe sind demnach aber bisher nicht geplant.

Bilanz VW-Nutzfahrzeuge
Eine Mitarbeiterin putzt das VW-Logo eines T6 von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf dem Band der Endkontrolle im VW-Nutzfahrzeuge Werk in Hannover. - dpa

«Der Einzahlungsstrom hat sich im Zuge der fehlenden Fahrzeugverkäufe stark verengt, daher müssen wir auch den Auszahlungsstrom auf das begrenzen, was aktuell wirklich wichtig ist», sagte der Finanzchef. Wichtige Themen wie der Ausbau der Software-Kompetenz und die Elektromobilität würden nicht vom Tisch fallen, andere Projekte jedoch hinterfragt.

An der Dividendenerhöhung will Witter hingegen nicht rütteln. Der Vorschlag, den Aktionären für das Geschäftsjahr 2019 eine um 35 Prozent steigende Ausschüttung zu zahlen, sei «im Moment» angemessen.

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