Der Autohersteller Volkswagen hat Änderungen in seinem Vorstand bekannt gegeben. Trotz Kritik bleibt Herbert Diess aber an der Spitze.
Herbert Diess von Volkswagen
Herbert Diess übernimmt die Leitung der Geschäfte von VW in China. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die zentralen Konzernbereiche bei Volkswagen werden verstärkt.
  • Zudem hat der Autohersteller einen Investitionsplan vorgestellt.
  • Trotz zuletzt konzerninterner Kritik bleibt Herbert Diess der Vorstandsvoritzende.

Der Vorstand des Autoherstellers Volkswagen (VW) wird personell verstärkt. Vorstandsvorsitzender bleibt aber weiterhin der zuletzt konzernintern in die Kritik geratene Herbert Diess.

«Mit den heute getroffenen Beschlüssen stellen wir den Konzern-Vorstand auf eine noch breitere Basis.» Dies erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch am Donnerstag. Alle zentralen Konzernbereiche würden «verstärkt und personell fokussierter bearbeitet». Diess gibt wie erwartet die Führung des zuletzt schleppenden China-Geschäfts ab.

Diess übernimmt Verantwortung für Cariad

Wie der Konzern weiter mitteilte, wird Diess ab Jahresbeginn 2022 die Verantwortung für die VW-Softwaretochter Cariad übernehmen. Im weiteren Jahresverlauf wird er ausserdem das Ressort China abgeben. Ab dem 1. August 2022 soll hier Ralf Brandstätter übernehmen, der bisher die Kernmarke Volkswagen leitete.

Auf Brandstätter soll der derzeitige Vorstandsvorsitzende des tschechischen Tochterunternehmens Skoda, Thomas Schäfer, folgen. Auch Schäfer wird ab 1. Juli Teil des VW-Vorstands.

VW
Logo von Volkswagen - AFP

Ab dem 1. Februar übernimmt im VW-Vorstand im Bereich «Integrität und Recht» ausserdem Manfred Döss von der bisherigen Vorständin Hiltrud Werner. Hauke Stars übernimmt den Bereich IT, sie war von 2012 bis 2020 Vorstandsmitglied der Deutschen Börse AG.

Auch die bisherige Vorständin im Bereich Vertrieb bei Audi, Hildegard Wortmann, rückt in den VW-Vorstand auf. Sie wird verantwortlich für den Bereich Vertrieb bei VW.

Investitionsplan für kommende fünf Jahre

In der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag beschloss das Gremium auch einen Investitionsplan für die kommenden fünf Jahre. Beschlossen wurde die weitere Elektrifizierung europäischer Standorte, insgesamt will VW ausserdem 89 Milliarden Euro primär in E-Mobilität und Digitalisierung investieren.

Weitere 30 Milliarden Euro fliessen laut VW zudem in die Digitalisierung der Fahrzeuge und in das autonome Fahren. Im Jahr 2026 soll laut VW jedes vierte verkaufte Auto batteriebetrieben sein.

herbert diess
VW-Konzernchef Herbert Diess während der IAA in München. - dpa

Der VW-Vorsitzende Diess betonte, er fühle sich durch die personellen Neuaufstellungen im Vorstand «gestärkt». «Ich fühle mich natürlich auch weiterhin absolut gesamtverantwortlich für das Unternehmen», sagte Diess. Die Verstärkung im Vorstand werde auch für zusätzliche Dynamik in wichtigen Bereichen wie dem China-Geschäft und in der IT sorgen.

Der niedersächsische Ministerpräsident und Aufsichtsrat der Volkswagen AG, Stephan Weil (SPD), begrüsste die geplanten Investitionen. «89 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren allein in Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und Digitalisierung ? Das ist ein deutliches Commitment», erklärte Weil.

Insbesondere lobte Weil die geplanten Investitionen von 21 Milliarden Euro in Standorte in Niedersachsen. «Wir freuen uns über dieses starke Signal zur Sicherung von rund 130'000 Arbeitsplätzen», erklärte Weil weiter.

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