Auf der indonesischen Insel Bali treffen sich die Finanzminister der G20-Staaten. Es droht ein Währungsstreit zwischen den USA und China.
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Ein Mitarbeiter einer Bank zählt China Yuan. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA werfen China künstliche Abwertung ihrer Währung Yuan vor.
  • Dies würde dem asiatischen Land unfaire Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Vor dem Treffen der G20-Finanzminister im indonesischen Nusa Dua auf der indonesischen Insel Bali bahnt sich ein neuer Streit zwischen den weltgrössten Volkswirtschaften China und USA an. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte heute Mittwoch Peking vor einer Abwertung der chinesischen Währung, um sich Handelsvorteile zu verschaffen.

«Während wir auf Handelsthemen schauen, ist es keine Frage, dass wir sicherstellen wollen, dass China keine Abwertungen vornimmt, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen», sagte Mnuchin der «Financial Times». Das US-Finanzministerium beobachte die Situation sehr genau. Die chinesische Währung sei über das Jahr signifikant gefallen.

Künstliche Abwertung

Chinas Volkswirtschaft ist stark exportorientiert. Ein niedriger Kurs der eigenen Währung im Vergleich etwa zum US-Dollar macht den Kauf chinesischer Güter für ausländische Käufer billiger. Eine künstliche Abwertung ist somit unter Umständen ein Werkzeug, um den Handelsschranken der USA zu begegnen.

Der chinesische Yuan oder Renminbi hat in den vergangenen Monaten gegenüber dem US-Dollar etwa zehn Prozent seines Wertes verloren. Mnuchin erkannte an, dass es auch innerchinesische Gründe gibt, etwa ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum.

Dollar attraktiver 

Die Schwäche des Yuan hängt aber auch damit zusammen, dass sich globale Kapitalströme durch die Geldpolitik und Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed verändert haben. Dadurch werden Anlagen im Dollar-Raum für Investoren attraktiver. Auch andere Währungen von Schwellenländern, etwa die Rupie des Gastgeberlandes Indonesien, haben gegenüber dem Dollar deutlich abgewertet.

Am Rande des Jahrestreffens von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Nusa Dua (IND) werden Mnuchin und Vertreter Chinas am Donnerstag beim Treffen der Finanzminister grosser Industrie- und Schwellenländer (G20) aufeinandertreffen. Mnuchin will dabei nach eigen Angaben auch Handels- und Währungsthemen ansprechen.  

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