US-Zölle könnten laut UBS bis zu 0,4 Prozent des BIP kosten
Die UBS rechnet trotz der angekündigten US-Zölle weiter mit 15 Prozent für Schweizer Exporte, warnt aber, dass 39 Prozent das BIP um 0,4 Prozent belasten könnten.

Die UBS geht trotz der angekündigten Zollkeule von Donald Trump für die Schweiz weiterhin von einem Zollsatz von 15 Prozent aus. Sollte die Schweiz bei weiteren Verhandlungen aber keinen Erfolg haben und den Satz von 39 Prozent nicht reduzieren können, könnte das 0,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) kosten.
Obwohl seit dem 7. August ein Zollsatz von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz (ausgenommen sind Gold und Pharma) gilt, gehen die Ökonomen der Grossbank in ihrem Basisszenario weiterhin von einem Zollsatz von 15 Prozent aus. Dies wäre der gleiche Satz wie für die EU. Mit 39 Prozent sei die Schweiz ein klarer Ausreisser unter den Industrieländern, heisst es in einer Einschätzung der UBS.
Medienberichte würden allerdings darauf hindeuten, dass die USA bis Oktober ihre Handelsabkommen abschliessen wollten. Dies deute darauf hin, dass die aktuellen Zölle noch nicht endgültig seien und die Schweiz somit noch Zeit habe, einen niedrigeren Satz zu verhandeln.
Prognose bestätigt: BIP-Wachstum stabil
Infolgedessen bestätigen die UBS-Ökonomen ihre BIP-Prognose von 1,3 Prozent für 2025 und von 1,0 Prozent für 2026. Darin enthalten sei auch die Erwartung einer moderaten Kontraktion des BIP im (laufenden) dritten Quartal 2025.
Die UBS-Experten sind sich allerdings auch bewusst, dass Donald Trump unberechenbar ist, was die Abwärtsrisiken für die Schweizer Wirtschaft entsprechend erhöhe. Falls der Zollsatz von 39 Prozent bestehen bleiben sollte, könnte laut der Analyse das Schweizer BIP-Wachstum über vier Quartale um bis zu 0,4 Prozentpunkte sinken.
Die Schätzung basiert auf dem Anteil der Bruttowertschöpfung nach Sektoren, die direkt oder indirekt dem US-Export ausgesetzt sind und geht von einem Rückgang der Schweizer Exporte in die USA um ein Viertel aus.
Arbeitslosigkeit bleibt trotz Zollkeule stabil
Die Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit dürften nach Einschätzung der UBS nicht allzu dramatisch sein. Wenn die Exporte in die USA um genannten 25 Prozent einbrechen würden, wären damit laut UBS-Schätzung 0,2 Prozent der Stellen direkt und weitere 0,2 Prozent indirekt über Wertschöpfungsketten gefährdet.
Das entspreche etwa 15'000 bis 20'000 Vollzeitstellen. Die Auswirkungen auf Beschäftigung je nach Sektor unterschiedlich ausfallen würden.
«Wir erwarten jedoch, dass sich Auswirkungen auf offizielle Arbeitslosenquote kurzfristig in Grenzen halten», schreiben UBS-Ökonomen weiterhin «zumal das Schweizer Kurzarbeitsmodell den Schock abfedern dürfte».