US-Energieminister Rick Perry hat den Anstieg der Einfuhren von amerikanischem Flüssigerdgas in die EU begrüsst.
US-Energieminister  Perry (l.) und EU-Energiekommissar Cañete
US-Energieminister Perry (l.) und EU-Energiekommissar Cañete - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Perry: US-Gas verlässlicher als Gas aus Russland.

«Ich bin natürlich ermutigt von dem Fortschritt», sagte Perry am Donnerstag bei einem Ministertreffen in Brüssel. Die Versorgung mit US-Gas sei für die EU zudem verlässlicher als etwa mit russischem Gas.

Um den transatlantischen Handelsstreit zu entschärfen, hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker US-Präsident Donald Trump vergangenen Juli zugesichert, die EU-Importe von Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) aus den USA deutlich zu erhöhen. Nach Angaben der Kommission sind die Einfuhren seitdem tatsächlich deutlich gestiegen. Mittlerweile gehen demnach rund ein Drittel der LNG-Exporte der USA in die EU.

EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete sprach sich für einen weiteren Ausbau der Flüssiggasimporte aus Übersee aus, «sofern die Preise wettbewerbsfähig sind».

LNG ist verflüssigtes Erdgas, das in Spezialtankschiffen transportiert wird. Das erlaubt den Import des wichtigen Brennstoffs ohne Pipelines. Preislich kann LNG mit über Leitungen transportiertem Erdgas nicht mithalten. US-Minister Perry zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte.

Die EU sollte sich zudem nicht damit zufrieden geben, «das billigste Produkt zu kaufen, ohne die Versorgungssicherheit in Betracht zu ziehen», sagte Perry. Die USA seien bei der Energieversorgung ein verlässlicherer Partner als etwa Russland. Die Regierung in Washington ist einer der schärfsten Kritiker des Pipeline-Projektes Nord Stream 2, das Erdgas durch die Ostsee von Russland nach Deutschland bringen soll.

Mit dem Ziel, die Erdgasversorgung zu diversifizieren, bezuschusst die EU den Bau von Terminals in den Mitgliedstaaten zur Lieferung von Flüssigerdgas bereits seit 2013. Rund 650 Millionen Euro an EU-Mitteln sind nach Kommissionsangaben schon geflossen oder für neue Projekte veranschlagt. Auch in Deutschland ist der Aufbau von LNG-Infrastruktur geplant.

Kritiker bemängeln, dass Flüssigerdgas aus den USA durch Fracking gewonnen wird. Die Politik solle sich mehr auf den Ausbau erneuerbarer Energien konzentrieren, «anstatt auf dreckige Energien wie Fracking-Gas zu setzen», erklärte etwa der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

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