Unternehmen haben dank guten Gewinnen weniger Schulden
Erstmals seit acht Jahren sind die kumulierten Schulden der Unternehmen wieder gesunken. Der Grund: die rekordhohen Gewinne.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Unternehmen verzeichnen rekordhohe Gewinne.
- Das hat zur Folge, dass die kumulierten Schulden sinken.
Die kumulierten Schulden der Unternehmen weltweit sind zuletzt erstmals seit acht Jahren wieder gesunken. Grund dafür sind die rekordhohen Gewinne der Firmen. Schweizer Unternehmen haben vergleichsweise wenig Schulden. Die globale Nettoverschuldung der Unternehmen sank per Mitte 2022 um 0,2 Prozent auf 8,15 Billionen US-Dollar.
Laut der jüngsten jährlichen Erhebung des Vermögensverwalters Janus Henderson zahlten Unternehmen damit zum ersten Mal seit der Betrachtungsperiode 2014/15 wieder mehr Schulden zurück als neue aufgenommen wurden.
Das war dank der hohen Gewinne der Unternehmen möglich, erklärte Janus Henderson. Der Überschuss der Unternehmen weltweit stieg im letzten Jahr um mehr als 50 Prozent auf einen Rekordwert von 3,36 Billionen US-Dollar. Mit dem hohen Cashflow hätten die Firmen nicht nur investiert, sondern auch Schulden getilgt.
Die Studienverfasser gehen davon aus, dass der Trend zum Schuldenabbau auch im nächsten Jahr anhalten wird. Denn die steigenden Zinsen verteuern Fremdkapital.
Nettoverschuldung von 88 Milliarden US-Dollar
In Europa tilgten vor allem Firmen aus der Schweiz, Norwegen und Italien ihre Schulden. Dabei haben hiesige Unternehmen ihre Schulden im letzten Jahr um fast 10 Prozent abgebaut. Das lag nicht zuletzt am Aktientausch zwischen Novartis und Roche, der letztes Jahr über die Bühne gegangen ist.
Die Nettoverschuldung der Schweizer Unternehmen betrug damit noch 88 Milliarden US-Dollar. Die Nettoschuldenquote der Schweizer Firmen lag mit 28 Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 68 Prozent.
