Unsicherheit wegen Zollstreit bremst SMI aus
Die US-Zollpolitik sorgt für Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten.

Die anhaltend unsichere Lage rund um die US-Zollpolitik hinterlässt an den Finanzmärkten Spuren. Weder hierzulande noch in den europäischen Nachbarländern lehnen sich die Investoren am Dienstag allzu weit aus dem Fenster. Entsprechend treten SMI, Dax & Co mehr oder weniger auf der Stelle.
Zum Wochenstart hat US-Präsident Donald Trump neue Zollsätze für vierzehn Länder angekündigt. Im Vergleich zum «Liberation Day» Anfang April, als Trump erstmals seine Zoll-Keule geschwungen hatte, sei die Marktreaktion dieses Mal sehr besonnen, sagt ein Händler.
Immerhin hätten die betroffenen Länder noch Zeit zu verhandeln, und auch mit Europa und der Schweiz gingen die Gespräche weiter. Für eine Händlerin ist die derzeitige Marktreaktion allerdings «verdächtig optimistisch». Die Anleger schienen die Risiken und Auswirkungen von Zöllen auf Lieferketten, Inflation, Wachstum und Gewinne eher zu ignorieren.
Ausgebliebene Schwankungen bei Devisenmärkten
Der SMI verliert gegen 9.20 Uhr 0,19 Prozent auf 11'932,37 Punkte. Auch an den europäischen Märkten bewegen sich die wichtigsten Indizes kaum vom Fleck: Der Dax in Frankfurt rückt um 0,11 Prozent leicht vor und der französische CAC 40 gewinnt moderate 0,13 Prozent.
Bereits im asiatischen Handel war die Reaktion auf die neuen Zölle, die sich unter anderem gegen Japan oder Thailand richten, ziemlich entspannt ausgefallen. An den Devisenmärkten sind ausgeprägte Schwankungen bislang ebenfalls ausgeblieben. Der Schweizer Franken tendiert weiterhin fest.
Wie die Devisenexperten von ING schreiben, dürfte der Franken auch weiterhin als sicherer Hafen gesucht und damit stark bleiben. An der Schweizer Börse belasten die Kursverluste bei den drei Schwergewichten einmal mehr den Gesamtmarkt: Die Papiere von Roche, Nestlé und Novartis geben bis zu 0,5 Prozent nach.
Die Sonova-Aktie als weiterer Gesundheitsvertreter fällt um 0,7 Prozent zurück. Dem stehen erneute Kursgewinne bei den Finanzwerten Partners Group und Julius Bär (je +0,9 %) gegenüber.