In einer Umfrage hat sich die Mehrheit der Deutschen mit Blick auf steigende Energiepreise für eine längere Laufzeit von Atomkraftwerken ausgesprochen.
Grundremmingen akw
Abgeschaltetes Atomkraftwerk in der deutschen Gemeinde Grundremmingen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich in einer Umfrage für längere Akw-Laufzeiten aus.
  • Hintergrund sind die steigenden Energiepreise.
  • Der Bau neuer Atomkraftwerke hingegen wird abgelehnt.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise ist eine Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge für verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken (Akw).

50 Prozent der Befragten gaben an, sie würden eine Rückkehr zur Stromerzeugung mittels Atomkraftwerken für sinnvoll halten. Gut ein Drittel (35 Prozent) wollte dies dagegen nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der «Bild»-Zeitung.

Bau von neuen Akws abgelehnt

Der Bau neuer Atomkraftwerke fand jedoch keine Mehrheit. 53 Prozent der Befragten sprach sich dagegen aus. Ein Drittel (33 Prozent) war dagegen dafür. 13 Prozent waren unentschlossen oder machten keine Angabe.

In Deutschland sollen zum Jahreswechsel die letzten drei Kernkraftwerke vom Netz gehen. Zum Jahreswechsel waren bereits die Akw Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen abgeschaltet worden. Strom liefern seither nur noch die Meiler Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2.

SPD-Wähler (49 Prozent) und Grünen-Wähler (63 Prozent) sind laut Umfrage mehrheitlich gegen eine Rückkehr zur Kernenergie. Alle anderen Wählergruppen gaben dagegen den Angaben zufolge mehrheitlich an, sie hielten dies für sinnvoll.

Merheit für Merkels Atomausstiegsbeschluss

Ebenfalls eine absolute Mehrheit von 53 Prozent der Befragten erklärte: Sie habe keine Angst vor der Erzeugung von Energie mittels Atomkraftwerken. 38 Prozent gaben hingegen an, dass sie Angst davor haben. Neun Prozent wussten es nicht oder wollten dazu keine Angabe machen.

nuklearkatastrophe von fukushima Erdbeben
Die Atomruine in der Nähe von Fukushima. - dpa

In einem gewissen Widerspruch dazu steht die Haltung zum Atomausstiegsbeschluss nach dem Reaktorunglück in Fukushima von 2011. Die absolute Mehrheit von 56 Prozent der Befragten hält die Entscheidung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für richtig. 30 Prozent fanden dies falsch.

15 Prozent wollten sich nicht positionieren. Für die Erhebung befragte Insa am Dienstag online 1001 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer.

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