Um die Stromversorgung zu gewährleisten, zieht die englische Regierung in Betracht, Kohle- und Atomkraftwerke länger zu betreiben.
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Englische Atomkraftwerke könnten länger betrieben werden, um Stromausfälle zu verhindern. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Falls Russland die Gaslieferungen nach England weiter einschränkt, drohen Stromausfälle.
  • Deshalb prüft die englische Regierung, Kohle- und Atomkraftwerke länger zu betreiben.

Angesichts einer befürchteten Energieknappheit im kommenden Winter zieht die englische Regierung verschiedene Massnahmen in Betracht. Es wird geprüft, drei Kohlekraftwerke und ein Atomkraftwerk länger zu betreiben.

England will unabhängiger von Russland werden

«Es ist normal, dass wir eine grosse Bandbreite von Möglichkeiten prüfen, um unsere Energie- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.» So bestätigte eine Quelle aus Regierungskreisen am Montag.

Grossbritannien will auf Dauer ohne Kohle, Öl und Gas aus Russland auskommen. Falls Russland die Gaslieferungen nach Europa weiter einschränken sollte, könnte es zu Stromausfällen kommen. Laut einem Bericht der «Times» könnten zu den Spitzenverbrauchszeiten im Winter bis zu sechs Millionen Haushalte davon betroffen sein.

Verlängerung des Betriebs von Kohle- und Atomkraftwerke wird geprüft

Energieminister Kwasi Kwarteng forderte die Betreiber der drei letzten Kohlekraftwerke des Landes auf, diese betriebsbereit zu halten. Eigentlich war die Schliessung für September vorgesehen. Das Unternehmen Drax hatte bereits im September mitgeteilt, dass ihr gröstes Kraftwerk weiterbetrieben werden könne, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten.

Womöglich soll auch Atomkraftwerk Hinkley Point B weiterbetrieben werden, wie der Technologie-Staatssekretär Chris Philip am Montag bekräftigte. Hinkley Point B sollte ab diesem Sommer stillgelegt werden.

Die Regierung in London hatte sich in der vergangenen Woche zur Einführung einer Sonderabgabe auf die Gewinne von Ölkonzernen entschlossen. So sollten arme Haushalte unterstützt werden. Ausserdem veröffentlichte sie eine neue Strategie. Darin geht es um den Ausbau Erneuerbarer Energien, aber auch um Investitionen in die Nutzung von Erdöl aus der Nordsee.

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