Der Ukraine-Krieg befeuert den globalen Rohstoffmangel. Hiesige Lebensmittelhändler kämpfen deshalb mit allfälligen Preiserhöhungen.
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Wegen des Ukraine-Kriegs erhöht Aldi Deutschland die Preise. Auch hierzulande drohen teurere Preise für Lebensmittel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit herrscht ein akuter Rohstoffmangel, der durch den Krieg weiter befeuert wird.
  • Noch haben Detailhändler kaum Preise erhöht, doch ausgeschlossen sei es nicht.

Erst die Corona-Pandemie, nun der Ukraine-Krieg: Die Preise im Lebensmittelhandel geraten zunehmend unter Druck. Aldi Deutschland plant deshalb eine Preiserhöhung von insgesamt 400 Artikeln, wie das Branchenfachblatt «Lebensmittel Zeitung» berichtet. Eine derartige Aktion gab es schon seit Jahren nicht mehr.

Und auch Aldi Schweiz schliesst eine allfällige Preiserhöhung nicht aus, wie es auf Anfrage von Nau.ch heisst. «Momentan sehen wir uns beim Thema Preis mit der sehr angespannten Situation am Rohstoff-Markt konfrontiert», erklärt die Medienstelle.

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Wegen des Rohstoffmangels kostet unter anderem auch das WC-Papier mehr. - Keystone

Die Preise für WC-Papier und Küchenrollen beispielsweise seien in letzter Zeit teilweise angepasst worden. «Aber es entspricht unserer ALDI-Philosophie, den Kundinnen und Kunden unsere Produkte zum bestmöglichen Preis anzubieten. So verhindern wir Preiserhöhungen, wo immer möglich.»

Ukraine-Krieg befeuert Rohstoffmangel

Ähnlich sieht die Situation bei der Konkurrenz aus. «Wir mussten Anfang Jahr die Preise bei Kaffee, Teigwaren, Backwaren oder Fruchtkonserven erhöhen», sagt Marcel Schlatter, Mediensprecher bei Migros. Grund dafür seien vor allem die Nachwirkungen der Pandemie gewesen.

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Der Ukraine-Krieg befeuert den Rohstoffmangel und damit auch, dass Sonnenblumenöl vielerorts Mangelware wird. - Keystone

Und: «Im Moment beschränken wir uns darauf, einzelne Aktionen auszusetzen», erklärt Schlatter. «Weitere Preiserhöhungen sind aber nicht auszuschliessen.» Schliesslich sei die Rohstoffsituation nach wie vor angespannt - und der Ukraine-Krieg werde nicht zur Beruhigung beitragen.

Coop rechnet mittelfristig mit keinem Preisanstieg

Auch beim Discounter Lidl vermeide man Preiserhöhungen, wie es auf Anfrage heisst. Stand heute könne man aber nicht sagen, ob es aufgrund des Ukraine-Kriegs zu allfällig höheren Preisen kommen kann.

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Coop sieht die mittelfristige Zukunft optimistisch. - Keystone

Deutlich zuversichtlicher zeigt sich Coop. «Mittelfristig erwarten wir hier keine Auswirkungen auf die Preise oder auf die Beschaffung», erklärt Mediensprecher Kevin Blättler. Dies, weil die letztjährige Ernte bereits in den Lagern sei.

«Längerfristig gilt es, die Entwicklungen abzuwarten.» Doch das Ziel von Coop sei es, «Preiserhöhungen möglichst zu vermeiden».

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