UBS-Ökonom: BIP-Prognose 2026 ist «Arbeitshypothese»
Die Grossbank UBS sieht die wirtschaftliche Entwicklung für das Jahr 2026 mit gemischten Gefühlen.

Die Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung 2026 gestalten sich laut den Ökonomen der Grossbank UBS äusserst schwierig. Zu gross sind die Fragezeichen im Zusammenhang mit den US-Zöllen, der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone oder dem Schweizer Konsum.
Das von der UBS erwartete Wachstum (bereinigt) für 2026 in Höhe von 0,9 Prozent ist laut UBS-Ökonom Alessandro Bee eher eine «Arbeitshypothese», wie er am Mittwoch bei der Präsentation der Konjunkturerwartungen zu Medien sagte.
Er könne auch eine Rezession nicht ausschliessen, wenn sich etwa der globale Handelskonflikt wieder zuspitzen oder US-Präsident Donald Trump bereits geschlossene Deals aufkündigen sollte.
Globale Unsicherheiten und ihre Auswirkungen
Im Hauptszenario geht die UBS aber weiterhin von einem moderaten Wachstum aus. So erwartet Bee, dass der US-Zollsatz von 39 Prozent auf viele Schweizer Produkte auf einen Wert von 15 bis 20 Prozent gesenkt werden könnte. Er wäre dann in etwa auf dem Niveau der EU. Er schränkte jedoch ein, dass es aktuell noch keine Indikation dafür gibt, dass es auch wirklich so kommt.
Zudem seien grössere Schwankungen beim BIP wegen der Zölle im kommenden Jahr zu erwarten. Laut Bee könnten exportorientierte Firmen die Produktion auf gewisse Daten terminieren, um damit die Zölle zu optimieren, was grössere Ausschläge zur Folge hätte.
Während das erste Halbjahr 2026 weiterhin von den Zöllen geprägt sein werde, erwartet Bee in der zweiten Jahreshälfte deutliche Impulse durch das Konjunkturpaket in Deutschland. Die Wirkung auf die Schweiz sei dabei aber eher indirekt, als dass die Schweizer Firmen direkt von den Aufträgen profitieren könnten.
Die Rolle des Inlandkonsums
So erwartet Bee, dass eine Verbesserung der Stimmung in Deutschland auch positiv auf die Schweiz ausstrahlen könnte. Dadurch würde die Schweizer Industrie auch wieder «etwas Rückenwind bekommen», sagte er weiter.
Die letzten Jahre hat der inländische Konsum die Schweizer Wirtschaft massgeblich gestützt. Der Trend sollte laut den UBS-Experten 2026 anhalten, «die Luft wird aber sicher etwas dünner werden», so Bee.
Ein erwarteter leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit und ein geringeres Beschäftigungswachstum seien Belastungsfaktoren. Positiv wirke dagegen das etwas geringere Wachstum bei den Krankenkassenprämien im Vergleich zu den Vorjahren.
Vorsicht vor Prognosen
«Momentan ist die konjunkturelle Lage vor allem durch Unsicherheiten charakterisiert», sagte Bee. Daher solle man nicht allzu viel Vertrauen in die aktuellen Prognosen legen.










